Hier mein Bericht vom Züri Schort (500/20/5) heute.
Heute morgen 5:45 es schüttet! Ich liege im Bett und frage mich, warum ich mir das antue. Viel zu wenig geschlafen und bei dem Wetter Null-Bock. Mein Freund grinst mich an und meint „das machst Du freiwillig“… also gut, aufgerafft. Zum Frühstück geht noch nicht viel runter. Nervös ein paarmal in’s Bad. Sachen geschnappt und schon bringt mich mein breit grinsender „Taxichauffeur“ runter nach Zürich. Es hört auf zu regnen, aber kalt ist es nach den letzten Wochen trotzdem. Mit Vlies und Regenjacke sowie langer Hose geht’s zum Check-In. Nervosität ist weg. Freu mich, jetzt da ich schonmal auf bin. Treffe zwei nette Nachbarinnen in der Wechselzone und wie immer bei Frauen die Frage, was zieh ich an! Da ich gestern gepackt habe bleibt nicht viel Auswahl. Der kurze Tri-Anzug muss reichen.
Frierend gehen wir zum Schwimmstart. Kein Neo erlaubt. Der See hat offiziell 23,9 Grad. Nix wie rein zum Einschwimmen, endlich warm. Das Gefühl ist gut. Nur, wo stell ich mich nun zum Start hin ? Wähle die linke Seite, da stehen weniger. Noch etwas aufmunternde Worte vom Speaker, coole Musik, Gänsehaut! Und schon geht’s los. Renne ins Wasser und erwische eine gute „Bahn“. Freie Fläche kann 4er Rhythmus schwimmen. Cool! Die erste Boje verd… warum schwimmen hier nun alle Brust! Ok, Wechsel. Kein Krampf, dann wieder der Versuch zu kraulen, Rhythmus ist weg. Mist. Immer wieder stockt es, versuche in’s Freiwasser auszuweichen, andere machen das auch, kein freier Weg, keine guten Beine vor mir. So quäl ich mich zur Saffa-Insel. Raus aus dem Wasser, 40 m rennen, nochmal 30 m in’s Wasser, dann der Ausstieg. Ui, da feuert mich jemand an, cool. Kurzer Blick auf die Uhr. Zu langsame 14 min. Egal, einfach weiter. Wo ist mein Rad, der grosse Baum, ok, gefunden. Hinsetzen, Füsse trocknen, Radschuhe an, ein paar nette Worte mit den Nachbarinnen wechseln und der Versuch mit Radschuhen zu rennen. Geht wieder nicht. Ok, dann gehen. Jetzt nur nicht beim Aufsteigen hinfliegen. Stehe hin, Bein rüber, einklicken und los. Hinter mir kläppert und schreit es… da hat es wohl nicht geklappt. Und nun, Vorsätze wahrmachen. Vollgas. Höre in mich rein. Knie hält. Ok, trinken und Aeroposition und nun los. Gib Gas, denke ich und schon überhole ich die ersten. Es ist kalt auf dem Rad, also noch schneller, Temperatur bekommen. Trinken und überholen, überholen. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich eine um die andere überhole. Was für ein super Gefühl! Das gab’s ja noch gar nie! Freue mich. Grinse breit. Erste Wende, runterschalten, rum und Vollgas. Klappt super und weiter geht’s das Gefühl wie Fliegen! Mann ist das super! Das will ich öfter. Oder doch langsamer in Hinblick auf meine Horrordisziplin Laufen. Zweifle. Nein, ich wollte Gas geben, also tritt weiter. Oder macht mein Knie doch nicht mit. DOCH! Hör auf zu denken und gib Gas! Die Wenden klappen wie die erste und so drehe ich meine zwei Runden und schon sind sie um. Ui, das ging fix. Also, runterschalten schneller kurbeln und dann sicher absteigen. Laufe gerade weiter, schon kleppert es hinter mir schon wieder. Flüche und es hört sich nach Schmerzen an. Rein in die Wechselzone. Den Anblick und meine Gefühle kann ich gar nicht beschreiben. Sie ist noch nicht voll und mein Rad stelle ich fast als einzige in die Reihe, was ist denn hier los ? Also, wieder hinsetzen. Eine alte Frau kann ja nicht mehr so schnell. Füsse trocknen, Socken an und in die Schuhe. Wo ging’s lang ? Achja, da runter, also losgetrabt. Nun werde ich wieder überholt. Schnaufe wie ein Pferd, aber das Grinsen ist immer noch da. Schreck, ohneee, mein Knie zickt. Ok, also gehen und Puls runterholen. Klappt ganz gut. Es geht leicht bergauf über eine Brücke, Blöde Sprüche von einem Zuschauer, die meisten aber feuern echt nett an. Also, nächster Versuch. Stehen bleiben. Position finden, kippen lassen und lostraben. Ja, es klappt. Und schon schnaufe ich wieder wie blöd. Egal konzentrier Dich auf die Technik. Tut’s weh ? Nein, hör auf zu denken, konzentrier Dich! Die Selbstgespräche sind der Hammer. Aber es klappt. Nach 2 km endlich den Rhythmus gefunden. Trabe meinen Schritt. Werde überholt. Versuche schneller, geht nicht. Also wieder eigenen Schritt finden. Verpflegungsstelle, kurzen Schluck Wasser und weiter. Soll ich mal auf die Uhr schauen, nein, jetzt noch nicht. Wende, es geht schon zurück! Ach nein, doch nicht, da kommt ja nochmal ne Wende! Ein Anflug von Demotivation, dann aber finde ich jemand an die ich mich ranhängen kann. Das macht Spass! Ok, noch 2 km. Blick auf die Uhr. Jippih, und plötzlich werden auch die Beine schneller. Noch 1 km, der Zielbereich. Das Grinsen ist wieder da und ich spurte los, frage mich gleichzeitig, wie das denn nun plötzlich gehen kann, wenn ich vorher fast nicht traben kann. Der Zieleinlauf, cool! Endlich mal ganz viele Leute! Und ein Blick auf die Uhr 1:31:xx Jubel und freue mich riesig. Mein Ziel unter 1:40 zu bleiben hab ich ja prima erreicht.
Zu Hause habe ich nun festgestellt, dass ich als 107. aus dem Wasser kam und als 50. vom Rad stieg. Mit meiner Traberrei bin ich dann 166. geworden. Also nicht mehr die Letzte und um eine 1/4 Stunde verbessert. Nicht-Training die letzten Wochen scheint wohl doch zu helfen
Ich bin riesig stolz und freue mich wie ein Schneekönig!