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Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ausnahmetalent entdeckt wird? Beim 100m-Lauf annähernd 100%.
Und beim Ironman? Das ist eh viel zu speziell, wie ja auch schon von Rälph angesprochen, da machen dann halt viele Marathon oder Radsport etc. Oder gar nichts, man muss ja nicht eine Sportkarriere einschlagen, nur weil man talentiert ist.
Man soll nicht die Leistung der anderen Profifrauen schmälern, Morrisons Rennen auf Lanza war toll, ebenso Wallenhorst in Frankfurt. Und schon gar nicht bezüglich von Paula Newby-Fraser oder Natascha Badmann. Die haben herausragende Rennen geliefert und das beibt bestehen.
Aber ich denke auch, dass jetzt erstmals bei den Frauen ein wirklich herausragendes Talent zu unserem Sport gefunden hat. Das erklärt für mich den Leistungsunterschied und genügt mir auch, um mich über Wellingtons Leistungen freuen zu können.
Ich war jetzt bei sechs IMs von Wellington als Fotograf dabei, und bin wirklich beeindruckt von ihrer Persönlichkeit. Wenn Wellington an eine Verpflegungsstation kommt lächelt sie. Ich habe nicht das Gefühl, dass das aufgesetzt ist, eher dass die damit den Helfern etwas zurück geben will. Das finde ich absolut sympathisch. Genauso wenn sie angefeuert wird, dazwischen ist Wellington genauso fokussiert wie alle anderen auch.
Auch ihr Verhalten an der Finishline: Die stellt sich auf Hawaii perfekt in Position und dreht sich dann langsam in jede Richtung. Klar kann man jetzt sagen, ist gut für die Sponsoren. Aber so schätze ich Wellington nicht ein, die hat erkannt, dass da gerade 100 Fotografen ein sehr wichtiges Bild schiessen und will möglichst jedem genau das optimal ermöglichen, egal ob er mittig steht oder ganz aussen.
Und was ihre Überlegenheit angeht, ich denke die bestreitet ihre Rennen eh schon längst nicht mehr gegen die anderen Frauen, auch nicht gegen die Uhr, für sich selbst tritt die mittlerweile bewusst gegen die Männer an und zieht daraus auch ihre Motivation.
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