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Alt 12.05.2010, 13:47   #2600
Rather-Lutz
 
Beiträge: n/a
und nun der letzte...

Tag 9/10:

8:07 am frühen Dienstag Morgen, ich sitze am Flughafen von Palma und warte auf den Flieger der mich nach Düsseldorf zurück bringen soll.
Da ich noch Zeit habe will ich diese nutzen um auf den gestrigen letzten Tag des Trainingslagers zurück zu blicken.

Gestern morgen erwartete mich nach dem Aufwachen auch das angekündigte schlechte Wetter.
Der Regen prasselte hernieder und meine Stimmung war schon nicht besonders toll an diesem Morgen um 4:47 Uhr.
Die Nacht war extrem mies, ich konnte einfach nicht schlafen. Zu viele Gedanken und Eindrücke hatten sich in meinem Kopf breitgemacht und die Zeit des Abschieds von dieser schönen Insel war nahe.

Die schönste Woche meines Lebens in den letzten Jahren neigte sich ihrem Ende zu und ich war innerlich völlig aufgewühlt und ergriffen.
So lag ich an diesem Morgen in meinem Bett und starrte gelangweilt und ein bisschen ängstlich wenn ich an die Aufruhr des Rückflugs dachte in meinem Bett.
Besser gesagt auf dem Sofa da ich ja wegen des Fernseher vor einigen Tagen meine Schlafstätte gewechselt hatte.

Irgendwie schlug ich die Zeit bis zum Frühstück tot und machte mich dann missmutig auf zu meinem letzten Morgenmahl hier in Spanien.
Morgen um die Zeit würde ich ja schon am Flughafen sitzen.
Ich wunderte mich nur das ich keinerlei bekannte Gesichter sah, verspeiste aber erst mal wie gewohnt meine Spiegeleier und die natürlich dazu gehörigen Käsebrötchen.

Danach schlenderte ich gemütlich zum Pool und sah die ganze Bescherung.
Es fand wohl ein Schwimmtraining mit Ute und den Resten des Teams statt doch hatte ich das irgendwie verpasst und nicht mit bekommen.

Das ist eben der Nachteil wenn man seine Abende alleine auf dem Zimmer verbrachte.
Ich sprach kurz mit Ute und dann war klar das ich gegen 11 Uhr zu einem langen Lauf aufbrechen sollte, angesagt waren 90 min mit einer Gehpause alle 15 min. es wurde eben langsam Zeit das ich wieder längere Strecken lief.

So brach ich dann bin Wind und leichten Regen voller Mut und Willen auf und rannte die Straße runter.
Zwar sehr langsam aber heute zählte eben nur die Dauer. Es ging erstaunlich gut und ich joggte so schön vor mich hin.
Ruck Zuck waren erst 30, dann 45 und schließlich 60 min vorbei, der Regen wurde stärker aber ich brauchte einfach keine Pause. Es war überhaupt nicht anstrengend und ich hatte das Gefühl ewig so weiter laufen zu können.
Als ich dann auch die 75 min Marke passierte war klar das ich die gesamte Strecke ohne Gehpause laufen konnte.

Der Regen hatte sich inzwischen in einem Wolkenbruch verwandelt aber nun konnte mich nichts mehr aufhalten und ich machte die 90 min voll.
Das alles geschah ohne größere körperliche wie mentale Anstrengungen, im Gegenteil es war richtig geil!
Pitschnass aber voller Stolz und Freude erreichte ich dann auch das Hotel und strahlte über das ganze Gesicht.
Das war einfach so ein klasse Gefühl, ich kann es gar nicht in Worte fassen.

Der längste Lauf seit über einem Jahr und das völlig Problem los. Das machte mir direkt mächtig Hoffnung für die Saison die nun ja schon bald vor mir lag.
Nachdem ich mich ungezogen hatte und der Regen inzwischen so stark war das sich sogar das Fernsehprogramm verabschiedete machte ich mich mit dem Rucksack über dem Kopf auf den Weg in die Rezeption.
Dort schaffte ich es dann zum ersten Mal wieder online zu gehen und ein paar Sätze ins Forum zu schreiben.

Als ich 2 Stunden später wieder in meinen Bungalow wollte hatte der verdammte Regen immer noch nicht aufgehört und ich verbrachte den Rest des Nachmittags vor dem inzwischen wieder mit einem Bild ausgestatteten Fernseher.

Zwischendurch warf ich mal einen Blick aus dem Fenster und traute meinen Augen nicht. Der gesamte Weg war bestimmt 30 cm hoch überflutet und mir bot sich das Bild einer Wasserlandschaft, Klein-Venedig sozusagen.
Und der regen hörte einfach nicht auf und vermischte sich noch mit Blitz und Donner so das das Schwimmtraining um 17 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser viel.
Doch wie sollte ich später zum Abendessen kommen? Als die Zeit gekommen war krempelte ich meine Hose hoch und watete mit den Schuhen in der Hand Richtung Speisesaal, was blieb mir auch anderes übrig?
Dort angekommen gab es dann ein großes Hallo mit den ebenfalls auf diesem Wege eintreffenden Team Mitglieder.

Das Abendessen nahm ich dann wieder alleine ein und mir kamen fast die Tränen so melancholisch wurde ich auf einmal.
Da ich ja nicht der freund der großen Abschiede bin verabschiedete ich mich nur kurz und nach und nach von einigen der netten Leute die ich in der Woche kennen lernen durfte.
Nur Ute sah ich leider an diesem Abend nicht mehr da sie nicht beim Essen war und das Schwimmen eben ausgefallen war.

Aber ich werde mich noch auf anderem Wege bei Ihr bedanken denn sie ist ja nicht aus der Welt.
Als ich wieder zurück ins Zimmer gewatet war ging es ans Packen und das lange Warten auf darauf am nächsten Morgen abgeholt und zum Flughafen gebracht zu werden.
Aber irgendwie konnte ich dann doch noch ein paar Stunden schlafen.

Heute morgen bin ich dann wieder barfuss mit dem Koffer auf dem Kopf und den Schuhen in der Hand aus dem Bungalow raus weil das Wasser immer noch nicht weg war.
Nun sitze ich also am Flughafen und gerade wird mein Flug aufgerufen, ich muss los.
danke fürs lesen...