Zitat:
Zitat von Raimund
Ich weiß nicht, ob ich’s schon mal gesagt hab:
Dass Coffein einen direkten Einfluss auf die Skelettmuskulatur hat, ist, meiner Meinung nach, (noch) nicht bewiesen.
Ebenso, dass Coffein Gefäße oder Bronchien erweitert.
Es kann sein, dass die Kontraktilität eines Muskels verbessert wird (durch eine Erhöhung der Permeabilität des sarkoplasmatischen Retikulums für Calcium).
Es gibt zudem Anzeichen und Erklärungen dafür, dass durch die Einsparung von Muskelglykogen die Ausdauerleistungsfähigkeit erhöht wird (Stichwörter: Verdrängung von Liganden des Adenosinrezeptors, Anstieg der cAMP-Konzentration, Aktivierung Lipase…)
Das ist aber so komplex, das müsste ich noch mal nachlesen… 
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Da ich eine ganz übersichtliche Seite im Skript meines Zoologie-Professors (s.u., studiere Chemie/Biologie) gefunden habe, möchte ich das hier noch einmal verdeutlichen:
Durch die erhöhte Permeabilität der Membran des sakroplasmatischen Retikulums kommt es zur verstärkten Ausschüttung von Calcium-Ionen in das Sarkoplasma. Dort koppeln die Calcium-Ionen an einen Rezeptor, der den sog. Troponin-Tropomyosin-Sperrkomplex "löst". Das ermöglicht nun eine Komplexbildung zwischen den Myosin und Aktin. Dieser (s.u.) instabile, hochenergetische, aktive Komplex führt zu einer Verschiebung der Filamente (größere Einheiten/Ketten von mehreren Myosin- und Aktinmolekülen) gegeneinander. Das bewirkt eine Kontraktion des Muskels.
Jetzt ist es eigentlich nur logisch, dass - unter der Voraussetzung, dass genügend ATP zur Regeneration zur Verfügung steht - die Anzahl der geknüpften "Verbindungen" zwischen Myosin und Aktin mit der erhöhten Verfügbarkeit von Calcium-Ionen im Sarkoplasma zunimmt. Das wiederum erzeugt mehr Kraft (stärkere Kontraktion).
Allerdings bedeutet das auch, dass man von Coffein nur dann profitieren kann, wenn man den Stoffwechsel ausreichend trainiert hat (ATP-Synthese), da nun der leistungsbestimmende Faktor die Verfügbarkeit von ATP ist.
Meine Erläuterung vernachlässigt jetzt natürlich eventuelle Einflüsse von Coffein auf die Stoffwechselwege (z.B. Verbesserung der aeroben Stoffwechselwege.). Letztlich sind das sowieso alles nur Hypothesen, die noch nicht ausreichend und abschließend bewiesen wurden.
PS: Natürlich ist der "Hallo-Wach-Effekt" des Coffeins nicht zu unterschätzen. Schließlich hat eine erhöhte Aufmerksamkeit i.d.R. auch einen verbesserten Bewegungsablauf zur Folge. => Laufökonomie