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Alt 06.03.2010, 19:46   #393
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 9.712
Man sollte Unterscheiden zwischen:

a) Unternehmern, die ihr eigenes Geld in ihr eigenes Unternehem investieren und ihr Unternehmen auch selbst führen.

Das sind die echten Unternhmer. Diese Menschen stecken in der Regel voll im Risiko. Das ist aber in den allermeisten Fällen nicht begrenzt auf die Einlage im Geschäft. Praktisch jeder mittelständischer Unternehmer den ich kenne hängt irgendwie persönlich (also abseits der GmbH etc.) mit nem Haus oder ner Bürgschaft mit drin.

b) angestellte Manager in der Realwirtschaft
Hierfür gibt es für den Fall der groben Fahrlässigkeit genug gesetzliche Regelung und die Haftungsrisiken von Vorständen und Aufsichtsräten sind enorm. Der Eigentümer (in einer AG z.B. vertreten durch den Aufsichtsrat) hat zum einen das Recht der Entlassung von z.B. Vorständen und zum anderen ist es in Deutschland auch durchaus so, dass man als Unternehmen Schadensersatz von Managern fordern kann, falls Missmanagement nachgewiesen werden kann. Eine etwaige vorausgegangene Entlastung z.B. einens Vorstandes heilt das nicht! Siehe auch aktuelle Forderungen von Siemens an ihre Manager. Der (oberflächliche) Focus Artikel mag das an der einen oder anderen Stelle unterstreichen.

c) angestellte Manager in der Finanzwirtschaft

Hier beginnt das Problem. In der Regel ist es heute so, dass Managergehälter aus drei Bestandteilen bestehen: fixes Gehalt (recht wenig und der kleinste Teil), variabler, erfolgsbezogener Anteil (meist der Hauptteil) und Optionen auf Unternehmensanteile. In der Realwirtschaft sind die Gewinne vor Finanzergebnis heute oft gar nicht mehr so groß. Da sind die Gelder des variablen Anteils noch in Ordnung. Die dicke Kohle verdient man hier mit Finanztransaktionen (Bsp.: Siemens, Porsche - bevor der Schuß nach hinten los ging). In der Finanzwirtschaft geht es um ganz andere Summen. Hier muss eine Begrenzung des Gehalts bzw. besser eine Umstrukturierung der Gehaltsbestandteile her. Es kann nicht sein, das die riskantesten Entscheidungen von Angestellten(!) getroffen werden, weil man auf ein fettes variables Gehalt spekuliert.

In beiden Fällen aber haben die angestellten Manger enormen Druck von den Eigentümern, die eben kurzfristig nicht mit 5% Umsatzrendite zufrieden sind. Langfristig schon gleich gar nicht. Ganz schlimm sind hier amerikanische Investoren.

d) Unternehmer (oft geerbtes altes Geld) oder Investoren die auf der Suche nach maximaler Rendite Andere anstellen, weil sie zu blöd sind was eigenes auf die Beine zu stellen und dann sogar noch zu blöd sind den richtigen auszusuchen. Sich die richtigen Leute zu suchen ist ein absolute Kernkompetenz jeden Unternehmers. Diese Leute müssen m.E. genauso haften. Sie sind es, die im Hintergrund die ursächlich falschen Entscheidungen getroffen haben. Die dürfen aber nicht nur mit den Anteilen, die sie in den Gesellschaften halten drin hängen, die müssen mindestens so drin hängen wie die echten Unternehmer aus Punkt a).

Man kann das sicher noch differenzierter sehen .... Populismus ist hier aber sicher nicht angebracht, weil es um den Standort Deutschland geht, der nämlich gar nicht so schlecht ist, wie er oft gemacht wird.

Grüße Helmut
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