Arne, um mal wieder zurück zum Thema zu kommen:
ich hab ja vor ca. 2 Jahren mal gegackert, dass wir was revolutionäres Neues auf der Pfanne hätten.
Wir haben die Geschichte damals, nachdem ich gegaggert, aber keine Eier gelegt hab, sanft wieder einschlafen lassen, weil die Zeit einfach noch nicht reif ist für ein neues Konzept, aber vielleicht kann ichs dennoch mal grob umreissen.
Es ist,wie gesagt nix, wie es einmal war und streng genommen, kann man es nicht "Fahrrad" im herkömmlichen Sinn nennen.
Vielmehr wurde die Fortbewegungsart "Radfahren" vollständig und von Grund auf neu definiert.
Solchermassen von alten Zwängen, Formen und Techniken losgelöst war es möglich, in Zusammenarbeit mit namhaften Zulieferern, eine sensationell windschlüpfrige Form mit minimaler Frontfläche zu schaffen.
Die neuartige Bereifung wurde von Conti entwickelt und dies war notwendig, weil die Laufräder im Vergleich zu allem bereits bekannten viel breiter, dafür aber um ein Vielfaches kleiner sind.
Weil die Antriebskraft nicht über eines der Räder übertragen wird, war auf diese Weise der Weg zu einer 100%igen Pannensicherheit in Verbindung mit immenser Haftung bei gleichzeitig fast endloser Haltbarkeit frei.
Die ergonomischen Anpassungsmöglichkeiten an den Fahrer sind nahezu unbegrenzt, so dass erstens eine Grösse ausreichend ist und der Fahrer optimal wie bisher noch nicht bekannt ins Fahrzeug integriert werden kann.
Die meisten Einstellungen wie Lenkerhöhe, ansatzweise auch die Fahrlage, kann dabei auch im Fahren noch variiert werden.
Durch diese bisher unbekannte Flexibilität liess sich ausserdem eine unglaublich stabile Fahrlage mit irrsinnigen Kurvengeschwindigkeiten umsetzen.
Es dauerte für uns alle lange Zeit, bis wir das hier schlummernde Potential auch nur ansatzweise nutzen konnten, da ein Bremsen vor egal wie engen Ecken schlicht unterbleiben kann, solange niemand im Weg ist.
Kinetische Energie in Wärme zurückzuverwandeln ist nur notwendig, um anzuhalten, ansonsten sind durch Schwerpunktlage, die Reifen und die Form des Vehikels unfassbare Kurvengeschwindigkeiten möglich (okok, in Hawaii eher nedd so interessant...), die weniger einem physikalischen Limit unterliegen als Konkurrenten, die im Weg stehen.
Kommen wir also zu den Schattenseiten, die klar vorhanden sind, wo so viel Licht ist:
Wir waren weit entfernt von Versuchen mit Verbundwerkstoffen, daher ist gewichtsmässig von ner mittelmässigen Entgleisung zu sprechen, wenngleich ich zugeben muss, dass wir auch des Komforts wegen stellenweise auf nicht sehr leichtgewichtige, hydraulische Elemente zugegriffen haben.
Ein weiterer Knackpunkt könnte der Segen von UCI oder sonstigen Dachverbänden sein, denen Segnungen der Neuzeit nichtmal ein anerkennendes Nicken sondern nur nach unten gereckte Mundwinkel und Daumen entlocken, allerdings war dies auch nicht das oberste Entwicklungsziel sondern eher, wie eingangs erläutert, die Umsetzung völlig neuer Technologien im Fahrradsektor.
Ich muss mal nachfühlen, ob ich mittlerweile etwas Bildmaterial rausrücken darf, aber ich bin sicher, dass sich in Sachen Aerodynamik alle Walsers, Vroomens und Whites sowie sämtliche Kopierer verdammt warm anziehen müssten.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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