Zitat:
Zitat von Thorsten
Gibt es da Zahlen, wieviel Prozent/Promille der Fremdblut-Transfusionen später zu Krankheiten führen? Und muss ich bei geplanten OPs, bei denen mit ordentlich Blutverlust zu rechnen ist, in den Vorwochen/-monaten immer wieder für mich selbst Blut spenden? War zum Glück noch in keiner der beiden Situationen und bin meiner Blutmenge immer ausgekommen.
Ein "vielleicht krank/tot" ist für ein Unfallopfer mit Sicherheit die bessere Wahl gegenüber "bestimmt tot". Anscheinend galt auch bei Vino die Devise "lieber (vielleicht) tot als zweiter".
|
Zahlen gibt es bestimmt, aber ich kenn' sie jetzt nicht auswendig. Grundsätzlich ist ja jedes vermeidbare Risiko ein Risiko zuviel. Ich behandle viele Patienten nach Implantation künstlicher Hüft- und Kniegelenke, das sind klassische Eingriffe mit oft größerem Blutverlust. Diesen wird an den meisten Kliniken empfohlen, sicherheitshalber 1 Monat vor der OP Eigenblut zu spenden. Darüberhinaus wird während der OP das abgesaugte Blut gesammelt, gefiltert und retransfundiert, alles mit dem Ziel Fremdbluttransfusionen (die darüberhinaus mit rund 400 € pro Beutel auch ziemlich teuer sind) möglichst einzusparen.
Aber mir ist natürlich bewusst, dass Profisportler keine Experten in der Risikoabwägung sind, sonst hätte es ja in der Vergangenheit nicht soviele (oft ungeklärte Todesfälle) gegeben. Anabolika zum Beispiel spielen wegen ihres im medizinischen Bereich inakzeptabel hohem Nebenwirkungsrisiko überhaupt keine Rolle mehr (obgleich ihre Hauptwirkung, der beschleunigte Muskelaufbau und verkürzte Regenerationszeit, bei vielen Krankheitsbildern hochwillkommen wären), und trotzdem sind Anabolika im Sport noch weit vor Epo das am meisten gebrauchte/mißbrauchte Medikament.