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Jugendstrafrecht in Verbindung mit dem Erziehungsauftrag des Staates ist wohl eines der schwierigsten und sensibelsten Themen in unserer Gesellschaft. Viel wichtiger als der ganze Schmodder, der sonst gerade in diesem sog. Wahlkampft dahergeblubbert wird.
Um so wichtiger für mich, nicht mit einem Schlag diejenigen, die sich dieses Themas i.d.R. mit mühevoller sachbezogener Arbeit annehmen, per se in die Tonne zu kloppen.
Härtere Strafen, sog. konsequenteres Durchgreifen sehe ich nicht als den richtigen Weg an. Er mag kurzfristig eine aufgebrachte Öffentlichkeit beruhigen, er mag hier und da einen Brennpunkt auflösen. Die Problematik der Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen hiflt es hingegen wohl kaum zu begegnen.
Hier im aktuellen Fall ist wohl schon vor dem tragischen Ereignis eine Menge schief gelaufen. Doch um eine allgemeine Bewertung abgeben zu wollen, müßte man wohl zunächst mal recherchieren, in wievielen Fällen eine vorherige "Milde" sich positiv ausgewirkt hat.
Das Einzige was ich mir wünschen würde, wäre, dass das gesamte Thema mehr in den Fokus rückt.
Einfach wahllos auf z.B. die Richter rumzuhacken, bringt hier doch auch nix.
Der Vorschlag von TriBlade mag zwar etwas bösartig gemeint gewesen sein, aber warum nicht? Allerdings müßte dann der Staat, also wir in Konsequenz, ein bisschen Kohle locker machen, damit sich ausreichend Richter in ausreichender Zeit mit den Einzelschicksalen und deren Weiterverfolgung beschäftigen können.
Dann müßte diejenigen, die für nen Hungerlohn als Streetworker und Sozialarbeiter durch die Brennpunktviertel ziehen, angemessener entlohnt und vor allem einen höheren Zuspruch und Anerkennungswert in der Gesellschaft erfahren.
Dafür müßte man die Abteilungen der Jugendämter besser unterstützen, die Arbeit von Kindergärtnerinnen und Lehrern vor allem an den Hauptschulen mehr Wert schätzen und und und.
Einfach nur härtere Strafen zu fordern kann nie und nimmer die Lösung sein.
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That´s not bad for the devil.
Geändert von Kampa (14.09.2009 um 00:25 Uhr).
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