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Du gibst nur zweimal die gleiche Option: Ein Deutscher Meister, der hinterher schwimmt. Am besten wäre ein Deutscher Meister, der mithalten kann.
So er aber hinterher schwimmt: Der Hype auf Sportarten kommt doch zum beträchtlichen Teil durch die Darstellung in den Medien und den Stellenwert im DOSB. Stellen sich keine Erfolge ein, wird auch das Schwimmen finanziell weniger gefördert, mit allen Konsequenzen. Das ist aber nur ein Argument für die Eltern bei der Wahl der Sportart bzw wichtig in bei der Förderung des Spitzensports..
Wenn es darum geht, Kinder zu leistungsorientiertem Training zu motivieren, brauche ich Vorzeigebilder, die auch in den Medien präsent sind. Meine Kids in der Schwimmgruppe werden durch Erfolge von Biedermann und Konsorten doch motiviert, sich auch mal rein zu hängen. Da feuern dir Spiegelneuronen und die eigene Sportart wird aufgewertet. Wenn da oben kein Zug drin ist, verkommt alles zu einem Badebetrieb. Wir hatten die Diskussion vor kurzem im Verein: Alle Übungsleiter machen die Chose ehrenamtlich. Meiner einer steht jede Woche 2,5 Stunden am Beckenrand und macht nebenher noch die Abteilungsleitung. Dazu kommt, das ich jeden Tag 2,5 Stunden Fahrtweg zur Arbeit habe.Von über 12 Kindern in der Gruppe haben sich 2 (!) für den letzten Wettkampf gemeldet und einer noch kurzfristig abgesagt. In der Leistungsgruppe ein ähnliches Bild. Warum machen wir dann überhaupt langfristige Trainingspläne? Da kann ich meine Freizeit auch besser verbringen.
Wir sind übereingekommen, dass der Leistungsgedanke schon bei den ganz Kleinen rein muss.
Zu Deiner Frage: Ein Deutscher Meister ist erst mal ein Deutscher Meister. Wann darf sich so einer messen und präsentieren? Wenn er seine Rennen nur ganz knapp gewinnt? Wenn er statt Badeanzug mit T-Shirt schwimmt, um es sich noch ein wenig schwerer zu machen? Oder aus Stolz generell nur in der Badehose startet? Wenn er sich freiwillig in Isolationshaft begibt und nur zum Training den Knast verlässt?
Diese Leute schwimmen nicht wegen dem Geld, glaub mir. Die Motivation, jeden Tag seit über zehn Jahren täglich 10 km zu trainieren und jedes Wochenende irgendwo am Start zu stehen, dann, wenn andere mal auf die Ka*** hauen halt um 22.00 Uhr das Licht auszuknipsen, ist eine ganz andere. im hiesigen Sportgym in steht Schule klar an erster Stelle, denn es ist jedem klar, dass nur die allerwenigsten irgendwann vom Sport leben können. Kein Kid in der 5.Klasse wird sich reinhängen, weil es reich werden will. Die haben andere Ziele. Zumindest im Schwimmen.
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Keine Panik!
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