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Alt 14.07.2009, 17:11   #15
fitschigogeler
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Benutzerbild von fitschigogeler
 
Registriert seit: 01.07.2009
Ort: Reutlingen
Beiträge: 1.756
Ich hatte bewusst Roth für meine erste Langdistanz ausgewählt. Ein Volltreffer!

Als Rookie hatte ich am Morgen die Hosen gestrichen voll. Da ich erst ab November Kraulen gelernt habe, hatte ich vor allem vor dem Schwimmen richtig Bammel - berechtigterweise! Am Ende bin ich ständig gestrandet, da ich in erschöpftem Zustand einen unerklärlichen Rechtsdrall habe. Habe befürchtet, daß Greenpeace-Gutmenschen kommen und mich wieder ins tiefere Wasser tragen...
Nach 1:33 war der Alptraum endlich überstanden. Im Wechselzelt dann schon erste Oberschenkelkrämpfe, die mich bis fast in Ziel begleiten sollten.

Auf dem Radl habe ich die ersten 50 km gebraucht um mich von dem Geplantsche zu erholen. Erst dann lief es einigermaßen flüssig. Habe dann eine Weile die Waden von Chrissie bestaunt und wie gewohnt scharenweise bessere Schwimmer eingeholt. Bis km 140 lief es dann passabel, bis fast gleichzeitig ein fieser Oberschenkelkrampf und der größte anzunehmende Nervenschocker eintraten. Speichenriß!!! Total konsterniert stand ich bei den Sheriffs am Straßenrand und habe sie angefleht, das Mavic-Laufrad-Motorrad herbeizufunken. Glücklicherweise kam der gute Mann dann nach relativ kurzer Zeit tatsächlich vorbei und - oh Wunder - er hatte auch noch genau ein Hinterrad dabei. Allerdings mit Campagnolo-Kassette. Doch dies funktionierte irgendwie halbwegs mit meiner Shimano-Schaltung. Gottseidank!
So hatte ich auf den letzten 40 km auf dem großen und auf dem kleinen Blatt jeweils genau 1 Gang zur Verfügung. Genug um das Ziel zu erreichen. Mehr wollte ich vom lieben Gott zu diesem Zeitpunkt nicht. Nach dem zweiten Push am Solarer Berg (sportlich die schönste Erfahrung meines Lebens) allerdings sind die Lebensgeister wieder in mir erwacht und ich habe mein zusammengeflicktes Gefährt mit einem geschmeidigen 38er Schnitt Richtung Roth gepeitscht. So war mein Radsplit mit 5:49 enttäuschend für mich, aber in Anbetracht der Begleitumstände sekundär. Hauptsache noch dabei.
Also schnell die schönen weißen Strümpfe an und los.

Der Marathon war dann die positive Überraschung des Tages. Trotz krampfbedingter Gehpausen ab km 22 und Gehpausen bei jeder Versorgungsstation kam am Ende eine 4:08 raus. Die letzten 8 km noch mit einem 5:30er Schnitt gelaufen, als die Krämpfe endlich nachliessen. Erschöpfung trat zu keiner Zeit ein, ich fühlte mich immer wirklich gut. Schon ein nützlicher Mechanismus, wenn der Ehrgeiz durch Krämpfe vom Körper gebremst wird, so daß ich mich konditionell immer in der absoluten Komfortzone befand.

So kam ich völlig relaxt zum Zieleinlauf und finishte trotz der Radmisere in 11:44. Für mich super!

Jetzt, 2 Tage danach, bin ich immer noch naturstoned und wälze schon Pläne, wie ich meine Familie besser in den ganzen Zirkus integrieren kann. Die Challenge Wanaka lacht mich an und für Frankfurt 2010 bin ich auch schon angemeldet...
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Andipositas
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Heavy Rotation: Suicide is painless
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