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Alt 12.07.2009, 13:48   #1233
HendrikO
Szenekenner
 
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Registriert seit: 01.08.2008
Ort: Dresden
Beiträge: 897
Debüt an der Mühle (0,75/20/5)

Gestern war es soweit und ich habe mein Debüt beim Triathlon gefeiert. Ausgesucht hatte ich mir dafür den Mühlentriathlon in der Nähe von Dresden, der quasi vor meiner Haustüre stattfindet. Da ich beim Schwimmen nie über das Seepferdchen hinausgekommen bin, hatte ich die Hosen ganz schön voll. Ein Freund hatte mir folgenden Tip gegeben: "Wenn Du Triathlon eh nur ausprobieren willst, laß das Schwimmen vorher einfach sein. Hauptsache Du kommst mit Brust irgendwie an, richtig Kraulen lernst Du in sechs Wochen sowieso nicht mehr. Also konzentrier Dich gleich auf Rad und Lauf." Ganz so ein sonniges Gemüt hatte ich dann doch nicht und bin deshalb in den letzten zwei Wochen wenigstens fünf Mal zur Kiesgrube geradelt und die vermutete Strecke abgeschwommen. Kraulen ging auch ganz gut, war aber erstens nur unwesentlich schneller als Brust und auch unrealistisch, wenn um mich herum der See kochte. Eine Zeit unter 20 Minuten schien aber realistisch, weit hinten aber wenigstens nicht Letzter.

Schwimmen


Ich hatte mich früh eingefunden und mir einen idiotensicheren Platz für mein Rad gesichert: aus dem Wasser kommend rannte ich frontal darauf zu, das sollte auch im Ernstfall zu finden sein. Am Wasser habe ich mich dann schön weit nach hinten gestellt - Brust braucht ja Platz - und meine Uhr abgegeben. Wozu mit Informationen belasten, die mich eh nicht weiterbringen. Nach etwas Gewühle hatte ich meinen Platz zwischen schlagenden Armen und Beinen dann auch gefunden und bin brav meine Runde durchgeschwommen - flott aber nicht am Limit, ich hatte ja noch was vor. Ich wußte noch einige Teilnehmer hinter mir, also nicht umgucken und feststellen, wie wenig das sind. Am Ufer angekommen mußte man einen ziemlich steilen Berg hinauflaufen bevor es etwa 100-150 gerade Meter m zur Wechselzone waren. Nach 20:15 hatte ich die Wechselzone erreicht und war mit einem Schlag völlig entspannt. Was sollte jetzt schon noch kommen? Von der Sportlerin am Platz neben mir konnte man das leider nicht behaupten. Sie fluchte lautstark rum und ließ ihre Sachen fallen. In jeder Situation immer ganz Gentleman hob ich ihre Startnummer wieder auf und gab sie ihr: "Locker bleiben, das wird schon." Ich glaube, sie hat mich gar nicht gehört und ich rannte mit meinem Rad los. Zu diesem Zeitpunkt war ich 121. von 144 Teilnehmern.

Rad

Auf dem Stück zur Straße war ein ganz schönes Gedränge. Warum müssen diese Nervensägen nebeneinander gehen (laufen will ich das mal nicht nennen), wenn sie doch nicht überholen? Also brav hinterher, bis man endlich aufsteigen konnte. Jetzt begann der spaßige Teil. Ich schaltete zügig auf einen dicken Gang und hatte nach knapp 500 m schon knapp zwei Dutzend Radler überholt. Und da vorne war ja schon das nächste Opfer in Sicht. Die Straße war zwar nicht gesperrt, aber an den Kreuzungen stand Polizei und die wenigen Autofahrer waren sehr rücksichtsvoll. So konnte ich meistens auf der Mittellinie fahrend meinen Stiefel runterfahren, ohne mir ständig Gedanken über Windschatten machen zu müssen. Nach 15:45 hatte ich die erste 10-km-Runde absolviert (einen Tacho hatte ich im Gegensatz zu einer Uhr dabei) und war ein gutes Stück im Feld nach vorne gekommen. In der zweiten Runde wollte ich unbedingt noch etwas trinken und am Ende etwas lockerer/schneller treten, dann rennt es sich besser an. Nach genau 32 Minuten hatte ich die Wechselzone wieder erreicht und mich durch die 40. Radzeit von Platz 121 auf Platz 75 nach vorne gearbeitet. Helm ab, Schuhe wechseln, noch einen Schluck aus der Flasche - soviel Zeit muß sein. Jetzt kommt das Dessert.

Laufen


Der Teil aus dem Wechselgarten heraus war völlig leer, auch auf der kleinen Straße, die uns aus dem Wohngebiet führte, war kaum jemand unterwegs. Wo waren die nur alle hin? Ich will doch noch ein paar einsammeln! Hinter der nächsten Kurve, die uns auf eine Landstraße führte, sah ich dann mindestens ein Dutzend Läufer, über einen knappen Kilometer verteilt. Auf geht's, die krieg ich doch noch. Insgesamt 21 Läufer konnte ich so noch überholen, Ehrensache, daß ich von hinten natürlich keinen mehr vorbegelassen habe. Mit einer Laufzeit von 20:50 (25. Zeit) konnte ich mich beim Laufen noch von Platz 75 nach dem Rad auf Platz 54 verbessern. Schade, daß es keine 10 km waren, da wäre noch was gegangen. ;-)

Fazit


Ich bin beim Schwimmen nicht ertrunken, mehr konnte ich - quasi ohne jedes Training - nicht erwarten. Hier liegt aber sicher noch einiges an Potential für mich. Mit der Radzeit war ich zufrieden, das war etwa das, was ich mir vorgestellt hatte, nachdem ich die Runde im Training schonmal gefahren war. Das Laufen ging super, mein Ziel <22:00 habe ich deutlich übertroffen. Aber erstens fällt mir das Wechseln Rad/Lauf nicht so schwer und zweitens hätte ich auf der Radstrecke vielleicht noch etwas mehr Dampf machen können. Die Wechsel sind stark verbesserungsfähig und addieren sich zu knapp fünf Minuten. Das hatte ich aber im Vorfeld aber auch nicht geübt, nichtmal Gedanken hatte ich mir dazu gemacht. Ich habe einfach bei den Wechseln ohne zu trödeln aber mit Ruhe gearbeitet. Beim Debüt wollte ich mir hier keine Panne leisten, die mich dann nervös macht. Aber da kann ich sicher nochmal Zeit rausholen.

In fünf Wochen will ich in Pöhl den nächsten Versuch angehen. Mit 1h17 beim Debüt lacht mich natürlich die 1h15 als Saisonziel an. Dafür werde ich in den kommenden Wochen vor allem an der Kraftausdauer arbeiten (Rad und Brustschwimmen) und die Wechsel üben. Allein schon der dann wohl nicht mehr notwendige Teil des Socken Anziehens bringt mich schon voran. Mal gucken was dann geht. Ich bleibe dran. :-)

Geändert von HendrikO (12.07.2009 um 13:55 Uhr).
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