Meine Damen und Herren, hier kommt die Gigathlon-Coverage.
Um ein solches Unterfangen bzw. die gigantischen Ausmasse zu verstehen, lasse ich ersteinmal nur ein paar Bilder sprechen.
Der Slogan "timeless moments" hat dabei für Supporter eine ganz eigene Bedeutung.
Was sich dabei abspielt, lasst sich anhand von Zahlen wahrscheinlich gar nicht verstehen.
Es gab fast 1000 5er-Teams, ca 300 Couples und ungefähr 200 Singles.
Macht nahezu 6000 Sportler und mit Betreuern eine Zahl von 8600-irgendwas Personen, die bekocht, bewegt und angeleitet werden müssen.
Die Shuttlebusse zwischen Parkplatz und Zeltstadt, wo an allen Tagen auch das abendliche Ziel war, pendelten jeweils von 3Uhr morgens bis 23Uhr nachts.
Überall, wo man als Betreuer hinwill, wollen ungefähr 1500 andere Personen auch hin, rechnet man die Sportler raus, die sich anderer Wege bedienen...
Dazu gesellt sich dann die hier teilweise schon extrem ausgeprägte Finishline-Entourage, bezüglich derer ich mit Arne zusammen gleiche ne Abmahnung kassiert hab, als wir uns darüber ausliessen.
Der Schweizer, der neben uns stand und den Hintergrund des Fredes hier im Forum natürlich nicht kannte, massregelte uns mit den knappen Worten "Dess isch hallt drr Geischt vom Gigathlon. Wennsch dös nied wolld, müüschdr öifach e Veranschtaldchig in Döidschlond bsuache!"
Auf dem Bild sind 6 Personen aus 3-4 Generationen, wobei das ein Schnappschuss ist, bei dem ich das Kind, das aufm Boden rumkroch und den Chip der Mutter abmachte (im Bild links hinter der Oma gerade noch erkennbar), nicht mit aufs Bild kriegte.
Apropos Arne: während ich einige Leute jeden Tag mehrmals traf, nimmt es Wunder, in dem Gewusel überhaupt jemanden zu treffen.
Ich denke, wenn ich nicht gewusst hätte, dass er dabei ist, wären wir uns nicht wirklich übern Weg gelaufen, obwohl wir am Sonntag dann sogar zufällig auf nem Parkplatz bei der Wechselzone in Kreuzlingen nebeneinander standen und anschliessend gemeinsam weiter nach Uzwil fuhren, pardon, uns stauten.
Das Verkehrschaos, das 1500Supporter anrichten, ist unbeschreiblich und die teilweise nachlässige Ausschilderung sorgt für zusätzliche Anspannung.
Man ist ja ständig am Hetzen, die Wechselzone rechtzeitig eingerichtet zu haben und speziell bei Disziplinen die nicht lange dauern (Schwimmen zB., wo es nur um ne dreiviertel- oder Stunde geht), wird das schonmal extrem knapp.
Aber nicht nur: selbst wenn der Athlet sich mit 3Stunden aufm Rad veranschlagt, heisst das nicht, dass er nicht schon nach zweidreiviertel aufkreuzen kann oder das Verkehrschaos auf den Supporter-Routen nicht so gross ist, dasses auch bei drei Stunden noch knapp wird.
So kommt man selten wirklich zur Ruhe, weil einem stets die Zeit im Nacken sitzt.
Das beginnt morgens um Vier oder Fünf beim Frühstück, wenn man überraschend ne 300m-Schlange vor der Essensausgabe vorfindet und weiss, dass der Zug zum Schwimmstart mit oder ohne Frühstück um 05:10Uhr abfahren wird und es keine zweite Möglichkeit gibt, dorthin zu gelangen, weil das Supporter-Fahrzeug 20Busminuten entfernt ist, die vorgeschriebene Route nicht verlassen darf und diese eh gar nicht zum Start führt, sondern direkt in die erste Wechselzone.
Der "Arbeitstag" endet dann so gegen 22Uhr und das ist auch gut so, denn der nächste Tag bringt das gleiche Programm und auch, wenn man das Gefühl hat, den Tag über rein gar nix gemacht zu haben ausser im Autostau oder wartend in der Wechselzone stehen, iss man fix und alle;- selbst ich Nachteule!