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Rhön-Rundfahrt
Langsam sind die Tage bis zum Start des Gigathlon gezählt. Fragt sich also, wie trainieren in den letzten fünf Wochen und aktuell, wie den heutigen Radmarathon fahren?
Je länger die Distanzen und bei Wettkämpfen über zwei Tage hinweg sowieso sollte die HF möglichst niedrig gehalten werden. Während bei einer OD Vollgas gilt und die Belastung gerade so gewählt werden muss, dass man nicht platzt ist die Belastung beim Gigathlon nur zu kompensieren, wenn man das bei niedriger Intensität hinbekommt. Was wieder voraussetzt, dass man eine ausreichend hohe Grundlagengeschwindigkeit auch im unteren Drehzahlbereich hat. Denn sonst kommt man erst sehr spät ins Ziel und um den Schlaf. Das nimmt einem zwar die Spritzigkeit bei kurzen Geschichten, geht aber nicht anders.
Bennie Lindberg, Zweiter 2002 bei den 7 Tagen, hatte folgende mittlere Herzfequenzen, maximale HF bei Belastungsdauer:
Tag 1 131 UPM 160 UPM 7:40 Stunden
Tag 2 114 bpm 140 bpm 11:40 Stunden
Tag 3 106 bpm 135 bpm 10:38 Stunden
Tag 4 108 bpm 125 bmp 12:27 Stunden
Tag 5 106 bpm 130 bpm 09:55 Stunden
Tag 6 107 bpm 125 bpm 09:39 Stunden
Tag 7 101 bpm 120 bpm 12:30 Stunden
Die allerletzte Laufetappe über 35 km an Tag 7 ist Bennie beispielsweise mit HF mittel so um die 105 in 3:15 gelaufen. Also nicht unbedingt geschlichen.
Nun bin ich nícht Herr Lindberg, aber der Rhön-Rama ist eine schöne Möglichkeit noch mal Kraft am Berg zu machen und eine längere Fettstoffwechselausfahrt hin zu legen.
Zeitfenster für den Start ist 6-7 Uhr, da ich aber 90 Minuten Anfahrt habe, stelle ich den Wecke erst auf halb fünf und bin dann pünktlich um halb sieben auf der Strecke. Die meisten, vor allem die ambitionierten, sind pünktlich um sechs los. Da ich aber keine Ambitionen auf Rennen habe und touristisch fahren will, ist es mir Recht, das Feld von hinten aufzurollen.
Die Veranstaltung des RSV Bimbach bei Fulda ist mit 4000 Startern an zwei Tagen und der Top-Organisation sehr zu empfehlen. Für 33 Euronen auf der Marathonstrecke gibt es einmal warme Nudeln, super Verpflegung, ein T-Shirt und die meisten Berge der Rhön.
Zahlen, Daten, Fakten:
215 km, 3500 HM, Hf mittel unter 130, HF max 138, v mittel 25,3 kmh
Erkenntnisse:
(1) Auch mit niedriger HF komme ich bergauf bei den meisten der Gurken im hinteren Feld mit. Während diese froh sind, oben zu sein, kann ich dort kurz antreten, beschleunigen und lasse bergab so ziemlich alle stehen
(2) Prasselkuchen als Frühstück ist nur bedingt zu empfehlen
(3) Auch schmerzende Knie geben irgendwann Ruhe
(4) Die Beine können am Ende solch einer Tour durchaus besser sein als zwischendrin
(5) Schwedentabletten können sich beim Lutschen schlagartig auflösen und machen einen dann sofort hellwach
(6) Früher gab es mal richtigen Kuchen an den Verpflegungsstellen. Das hat nachgelassen.
(7) Mit den Xentis-Marmeladenquirlen fällt man auf wie ein bunter Hund. Vor allem bergab und bei Gegenwind habe ich da eindeutige Vorteile. Ich denke mal, viele haben da gestaunt.
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Keine Panik!
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