gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainiere für Deinen Traum.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Schwimmprogramme und Gigathlon: Jimmis Blog
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 06.05.2009, 20:25   #141
Jimmi
Szenekenner
 
Benutzerbild von Jimmi
 
Registriert seit: 16.11.2006
Ort: Eisenach
Beiträge: 2.512
Donnerstag

Morgens erst mal wieder schwimmen. Auf der Bahn neben mir ein spanischer Sportfreund, der Paddles, Brett und Pullbuoy am Beckenrand liegen hat, aber grottenschlecht schwimmt. Ohne Anleitung wird das nie was werden. Eine Bahn weiter jemand, der anscheinend jeden Morgen hier ist und ausschließlich mit Flossen schwimmt. Gruselig.
Dann Frühstück. Und ab aufs Rad. Mit dabei wieder Stefan, der gestern wieder für jeden Ausreißversuch zu haben war. Heute will ich mal ernsthaft dagegenhalten. Nachdem der Guide das Rennen bis zum nächsten Abzweig von der Küstenstraße freigegben hat, geht auch schoh die wilde Hatz der Berg hoch los. Leider bin ich im Gespräch mit der Frau einer der Herren aus der Triathlon-Gruppe und außerdem in der rechten Spur. Stefan hat schon gurt Vorsprung, als ich mit dem Kanpfruf „Dich krieg ich, Du Sau!!!!“ hinterhersprinte. Die Anfangsbeschleunigung war schon mal gut und bringt mich ein gutes Stück näher. Leider auch das Laktat in die Beine. Also Regler ein wenig zurück und kämpfen. Ein Steuerfehler in der Kurve kostet mich ein paar Meter. Der Mann dreht sich noch nicht mal um.An der Mitte der nächsten Anstiegs bin ich fast ran. Da: Gegenattacke! Ich kann nur hilflos zusehen, wie vor mir einfach Gas gegeben wird und ich sang und klanglos stehen gelassen werde. Die Kraft zur Verfolgung habe ich nicht und nicht den Hauch einer Chance. Kurz vor Ende der Ausfahrt an der letzten größeren Steigung die gleiche Situation: Im noch flacheren Bereich radeln wir Seite an Seite, ich versuche trotz 30 kaemha noch durch ein lockeres Gespräch zu zeigen, dass ich fast noch im Grundlagenbereich fahre. So bekomme ich mit, dass Stefan schon kein ganz schlechter, besonders Richtung Duathlon ist. Mit dieser Erkenntnis lässt er mich aber, als die Steigungsprozente zweistellig werden, wieder einfach stehen. Bei mir ist die Luft raus. Bleibt als Trost, dass der Mensch nicht schwimmen kann und große Probleme mit muskulären Schmerzen auf längeren Strecken hat. Sehr schade für ihn.
Für danach gibt es eine Verabredung zum Laufen. Stefans Frau Christine, die auch bei uns in der Radgruppe fährt kommt auch mit, außerdem ein weiterer Multi-Sport-Kamerad. Hätte ich vorher gewusst, dass Christine schon zwei mal in Biel beim 100er am Start war und eine ambitionierte Läuferin ist, hätte ich mir gleich ausmalen können, dass der Schnitt wieder nur knapp über 5 Minuten liegen wird. Zusätzlich verlaufen wir aus, so dass Stefan „Noch ein paar Reize setzten“ kann, indem er wie eine Bergziege die Hügel hoch hopst. Unbelievable. Ich bleibe wieder nur zweiter Sieger.
Zurück in der Stadt sehe ich Karin und Sabine vor mit. Die beiden haben nach Rumpfkraftübungen am Vormittag jetzt Rad-Lauf Wechseltraining. Karin ist schon leicht depressiv, denn eigentlich sollte der Aufenthalt in Spanien etwas mehr Urlaubscharakter haben. Dumm, dass man sich bei nur 4 Mann in der Gruppe ganz schlecht einfach mal davonmachen kann, wie zu Hause vorgeschlagen. Um so mehr freut es sie, dass ich zu Ihr aufschließe, bis zur improvisierten Wechselzone mitlaufe und dort warte, bis die Einheit vorbei ist. Die beiden Jungs schenken sich nichts und müssen 3 Mal mit dem Rad den Tossapass rauf. Karin und Sabine verkürzen die Strecke uneinheitlich. Karin hat ein kleines Erfolgserlebnis, als sie Sabine auf dem Rad fast folgen kann. Tja, sobald es etwas bergig wird zählt nicht die reine Leistung in Watt, sondern das Leistungsgewicht. Und da ist mein Schatz nicht ganz so im Nachteil. Die Zeit vertreibe ich mir im Gespräch mit Mäni Hefti, der das ganze leitet. Auf Runde 2 bringt es Sabine fertig, unterwegs von Rad zu steigen und für Ronny, der gestern Geburtstag hatte, Blumen zu pflücken. Frauen. Auf alle Fälle sind alle anwesenden Sportler froh und glücklich, als die Einheit zu Ende ist.

Abends Referat von Urs Samtleben, der hier die schnelle Gruppe anführt, über das Race across america 2007. Er und ein Teamkollege haben 2007 in 6 Tagen, 19 Stunden und 30 Minuten die 2er Team-Wertung des RAAM gewonnen. Das RAAM wird als das härteste aller Rennen überhaupt betrachtet. Die beiden haben sich in den ersten Tagen alle 20 Minuten abgewechselt um dem Puls auch in den Pausen nicht zu sehr absinken zu lassen und so einen knapp 30err Schnitt hingezaubert. Schlafpause pro Nacht 90 Minuten, gegen Ende dann Wechsel alle 2-3 Stunden. Jeder hatte je ein Rad für Berge und für die Ebene. Gefahren wurde in weißen Zeitfahranzügen,die auch in der Wüste bei Temperaturen bis 50°C kühler waren als die blanke Haut. Eine Besonderheit war die Anbringung der Schuhplatten mittig unter der Sohle, um die wenig effektive Wadenmuskulatur auszuschalten. Das sei übrigens ein ganz heißer Tipp für Triathleten. Gefahren wurde in ultraleichten Radschuhe aus Carbon, die nicht zum Laufen geeignet waren. Nachdem die beiden gegen Mitte des Rennes die bis dahin führenden eingeholt hatten gaben diese dann kurz danach auf und eines der mentalen Hauptprobleme war, trotz eines Vorsprungs von 36 Stunden auf die Folgenden den Rhythmus beizubehalten. Gesamtbudget der Aktion 100.000 SFR, gefahrene Kilometer in der Vorbereitung ca. 10.000.
__________________
Keine Panik!
Jimmi ist gerade online   Mit Zitat antworten