Rather-Lutz

Auch heute mal wieder keine Besserung in Sicht.
Nach ner schlaflosen Nacht und üblen Gedanken im Kopf ging der Dienstag wieder flöten.
Außer Kaffee trinken, Rauchen, Spülen, Unkraut jäten und Müll wegbringen ist nichts passiert.
Fühle mich wie gerädert und mächtig verloren und depressiv.
Alles was mir letztes Woche noch gut und wichtig erschien ist wieder in den Tiefen der Dunkelheit und des zu Tode Grübelns verschwunden.

Hab dann eben auch noch meinen Krempel gepackt und dem Camping den Rücken gekehrt.
Mal wieder reines Fluchtverhalten obwohl ich genau weiß das es mir jetzt hier auch nicht besser geht, im Gegenteil...

Die ersten Wettkämpfe rücken näher und da sind sie schon wieder die lieben Selbstzweifel und Ängste.
Wenn ich in den Spiegel oder an mir runterschaue könnte ich kotzen, ich sehe schon die ganzen Zuschauer und Mitstarter im Sommer sich schwerstens über das dicke Schwein lustig machen welches das über die Rennstrecke taumelt...
Beim Schwimmen der letzte, beim radfahren zwar ein schönes Rad aber nichts drauf und über das laufen will ich mal gar nicht nachdenken.
Kann man eh nicht als laufen bezeichnen....

Oh Mann warum tu ich mir das bloß wieder an...
Manchmal seh ich mich glücklich und zufrieden meinen Wettkampf für mich gut absolvieren und dann kommen wieder die dunklen Bilder zwischen Wunschdenken und Lächerlichkeit...
Mehr als zu den letzten zu gehören ist natürlich nicht drin, wie auch und auch nicht weiter schlimm, aber hoffentlich wenigstens mit Anstand und nicht als Pausenclown oder völlige Lachnummer....

Die MD in Köln baut sich immer mehr wie eine Riesenwand vor mir auf, die Selbstzweifel werden immer größer.
Wie soll es auch anders sein wenn ich jetzt schon die Hosen voll hab vor den Vd und OD`s die davor liegen....
Warum hab ich bloß diesen blöden Startpass beantragt und bin nicht bei den Volksdistanzen geblieben....
Überheblichkeit oder der Traum von der (wahrscheinlich) unerreichbaren Langdistanz, ich weiß es nicht..

Vorige Woche war ich noch fest entschlossen im nächsten Jahr das Erlebnis Roth anzugehen auch wenn ich 14 h brauchen werde, weil das ja schon ein Riesensieg für mich wäre mich überhaupt der Herausforderung zu stellen.
Auch wenn die 14-15 h Kämpfer in der Szene ja nicht gerne gesehen werden, aber es geht sich dabei ja um mich , meine Erkrankung und meinen eigenen persönlichen Kampf und nicht um irgendwelche Zeitvergleiche oder sonstige Eitelkeiten....

Aber heute ist die Vorfreude und der Mut schon wieder weg, hat einfach der Ernüchterung und den Selbstzweifeln Platz gemacht.
Wieso sollte es auch im Sport anders sein als im meinem sonstigen Leben, träumen verboten!