| Szenekenner 
				 
				Registriert seit: 16.11.2006 Ort: Eisenach 
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				      | KW 6
 Montag
 
 Seufz..... Mittags ruft mich der Hallenwart unserer Schwimmhalle an und meldet sich krank. Seine Vertretung hätte keine Erlaubnis für die Übernahme seiner Schicht bekommen. Heißt 3x Trainingsausfall. Mist. Gibt es in keinem öffentlichen Schwimmbad, sondern nur bei uns in der Kaserne. Dabei bezahlen wir unsere Stunden teurer, als der Hallenwart kostet. Und das Wasser wird ja eh nicht geheizt. Und die Nutzung durch die Landser lässt, soweit ich weiß, doch sehr zu wünschen übrig.
 
 Ich kann jetzt der Bundeswehr keinen Vorwurf machen, aber unser Hallenwart treibt mir zum wiederholten Male die Zornesfalten auf die Stirn und mir geht das Messer in der Tasche auf: Der ist nämlich in Personalunion auch Chef unseres Gesamtvereins und studierter Sportlehrer. Zwar Schwerpunkt Schießen, aber egal. In den 15 Jahren, in denen ich den kenne, glänzt er aber durch permanentes Nichtnutzen sämtlicher zeitlicher und fachlicher Möglichkeiten. Immerhin hilft er bei unserem Freiwasserschwimmen mit. Aber that’s all. Könnte jetzt noch weiter ausholen, aber wer weiß wer hier alles mitliest. J Wenn ich sehe, was andere Leute für den Verein leisten, ist das wirklich ein Grund, ärgerlich zu sein.
 Deshalb operativ direkt nach der Arbeit auf die Inliner. Ist zwar am Ende duster und ich tue mich auf meinen alten K2 sehr schwer, komme aber auf immerhin 16 km in einer Stunde. Zieldauerreisegeschwindigkeit sind 20 kmh auf flacher Strecke. Muss ich noch was tun, aber es ist ja noch nicht aller Tage abend.
 
 Dienstag
 
 2 Stunden Eislaufen mit den Schwimmies. Leider nur 7 Kids am Start, aber denen macht das richtig Spaß. Richtiges Training ist das nicht für mich. Erfahre aber, das wir ein Kind auf das Sportgymnasium nach Erfurt bringen könnten. Das ist doch schon mal was. Leistungen sind zwar nicht ausreichend, aber der Bub ist motiviert bis in die Haarspitzen und so was zählt auch.
 
 Mittwoch
 
 Fitness. In einer Ecke entdecke ich einen Stepper. Goil. Ich sofort rauf. Nach einigen Momenten finde ich einen schönen Rhythmus. Ganz schön anstrengend, aber bestimmt gut für Bergläufe. Oder vielleicht mache ich doch noch mal den Mount-Everest-Treppenmarathon mit ?!? Aber nicht dieses Jahr. Dafür müsste ich mich speziell vorbereiten, vor allem was das bergab laufen betrifft.
 Als Karin aufläuft, alles wie gehabt: Einlaufen, Lauf ABC, diesmal Steigerungsläufe, dann 2x Miha Zirkel mit schwachen Kraftwerten, soliden Wattzahlen und danach die übliche Bollerei an den Kraftgeräten. Beinpresse immer noch bei 130 kg.
 
 Donnerstag
 
 Erster Kurzarbeitstag. Passt super, habe in meiner selbstständigen Tätigkeit einiges an Schreibtischarbeit und wichtigen Besuch, der sich freut, wenn ich auch mal da bin. Kurz bevor ich mich dem Sport zuwenden kann kommt noch ein Geschäftspartner, der mir 45 Minuten klaut. Der ist seines Zeichens Profilstahlhändler und hat vom Konzern ebenfalls Kurzarbeit verordnet bekommen. Hat auch einen mauen Januar hinter sich. Gut, wir in der Bauindustrie auch, aber das liegt zumindest für meinen Betrieb nur am Wetter. Die Auftragsbücher sind relativ voll.
 Endlich auf die Skates, aber es dämmert schon und die Rampe direkt hier vorm Haus ist aktuell nicht fahrbar, da ein Bauunternehmer dort Erdaushub gelagert hat und den gerade heute abtransportiert. LKW-Verkehr, viel Rollsplitt und noch mehr Lehm sind nicht für meiner einer. Fahre deshalb die Runde nicht ganz durch, sondern drehe vor der Baustelle und nehme alle Verästelungen mit, die es gibt und komme nach 27 km wieder zu Hause an. Danach Schwimmen. Freies Baden in Eisenach, wie ganz früher: Am Beckenrand die Kopf-über-dem-Wasser-Mutties, dann die Ich-kann-nur-sowas-wie-Brustschwimmen-aber-das-ganz-schön-ausdauernd-da guckst-Du Typen und schließlich neben der Leine die 2000m-Kraul-am-Stück-sind-zwar-langweilig-aber-mir-fällt-nichts-anderes-ein-Triathleten. Wir mogeln uns irgendwo rein. Da ich keine Lust auf Dresche und Ärger mit dem Aufsichtspersonal habe fallen so Sachen wie Rückenschwimmen und Tempostücke über mehr als 25 m aus. Dafür nehmen wir mal wieder das beliebte Luftmangeltraining rein. Karin 8x, ich 10x ohne Luftholen eine Bahn. Gut, um den Atemreflex zu kontrollieren (wer braucht schon Luft?), noch besser um die Gleitfähigkeit zu trainieren. Als ich den 400er angehe klemmt sich natürlich einer der wilden Kraulschwimmer an mich ran und gibt alles, nur um nicht zweiter Sieger zu sein. Das führt natürlich zu einigen Fast-Zusammenstößen und hilft hoffentlich dem Ego meines Gegners, denn ich sehe es nicht ein, mich auf Kämpfchen einzulassen. Dazu sind auch meine Beine durch die Inlinerei viel zu verspannt. Bei jeder Wende muss ich mich ganz piano abdrücken, um Füße und Oberschenkel nicht zu irritieren. Und genau aus diesem Grund schiebe ich 2 x 200 K Beine ein.
 
 400 ES
 8 bzw 10 x 25 Hypoxid, Start alle 0:45 bzw. 1:15
 200 K Be
 400 K
 200 K Be
 400 L
 2 x 150 K 4er Atmung, je 150 links, 150 rechts
 AS 100 m
 
 Karin schwächelt vorzeitig und die 400 L sind auch nicht ihr Ding. Dafür der Italiener danach. Kenne mich dort selbst nicht wieder: Statt Pizza Maximale steht mir der Sinn nur nach Salat und auch das Weißbier bleibt länger unangetastet als sonst.
 
 Freitag
 
 Pausentag. Einkaufen fürs WE.
 
 Samstag
 
 Berglauf. 5 Anstiege a 120 Höhenmeter, die ersten 4 im oberen GA2 Bereich, der 5te etwas langsamer, weitere fallen aus, da mein Schatz etwas früher vom Dienst kommt und wir genau vor unserer Haustüre aufeinandertreffen. Langt mir auch. HR max bei 162 für Belastungsdauer von ca. 8 Minuten.
 
 Sonntag
 
 Koppeleinheit: MTB – Inline – MTB. Ich bin ja ziemlich schmerzfrei, was die Untergrund- und Wettbedingungen beim Moutainbike betrifft. Aber nachdem ich mich über zum Teil spiegelglatte Waldwege, auf denen ich noch nicht mal sicher stehen kann, bis auf die Höhe des Kamms gekämpft habe, wechsele ich doch lieber auf asphaltierte Straßen und komme nach 1:30 in T1 an. Wechsel dauert immer sehr lange, da ich auch die komplette Oberköperbekleidung austausche. Alles ziemlich verschwitzt. Dann 4 Runden a 5 km Skaten, jede Runde 3 Anstiege, diesmal mit Gegenwind und am Ende der ersten Steigung sehr schmierige Bedingungen, nämlich dort wo sie am Donnerstag den Lehm fortgefahren haben. Die Skates müssen auch unbedingt mal in die Werkstatt. Bin am Grübeln, ob ich vielleicht nicht doch in Speedskates investieren soll. Aber dann müsste ich T-Bremse lernen. Und am besten auch noch Rückwärtsfahren. Und ganz billig sind die Teile auch nicht. Und fast zu schade für meinen asphaltierten Landwirtschaftsweg.
 Auf dem Rückweg auf dem Rad erweisen sich die schweißfeuchten Handschuhe als erstklassiges Kühlaggregat für meine Pfoten. Nachdem ich einen Kilometer Waldweg versucht habe, drehe ich wieder Richtung Straße um. No way. Das ist was für Lebensmüde.
 Die Handschuhe kommen für eine Weile unter das Trikot, ohne ist fast wärmer als mit, und nach 10 Minuten wieder an die Flossen. So erreiche ich nach gesamt 4,5 Stunden und knapp 1000 HM ohne größere Erfrierungen die heimatliche warme Dusche.
 Jetzt eine gute Stunde relaxen, dann zweite Probe für Madame L. Geht schon besser. Werden knapp 50 zahlende Gäste anwesend sein. Schluck. Aber ich glaube, Helgard ist fast nervöser als ich. Das Lokal auf der Wartbug ist nämlich die allererste Adresse in EA und die Anwesenden latzen satte 69 Flocken für 3 Gänge Menue und Kleinkunst.
 
				__________________Keine Panik!
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