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Das Thema Slotvergabe wird auch bei uns Frauen viel diskutiert – und immer wieder taucht das Wort Gleichberechtigung auf. Wenn man das Bild jedoch ein bisschen vergrößert, bekommt Gleichberechtigung auch einen anderen Point of view.
Es wurde in einen Kommentar schon Chatgpt gefragt, woran das liegt, möchte aber hier nochmal den ein oder anderen Punkt ausführen, weil auch an anderer Stelle die Bemerkung kam, dass in der westlichen Welt keinerlei geschlechtsspezifische Hindernisse für Frauen bestünden, Schwimmen, Radfahren und Laufen zu trainieren und sich bei einem Triathlon anzumelden.
In vielen Familien z.B. erlebe ich, dass Männer ihren Sport deutlich freier ausüben können, weil ihre Partnerinnen ihnen den Rücken frei halten. Umgekehrt ist das eher selten. Das bedeutet schlicht: Wenn eine Frau sich für Familie entscheidet, ist es sehr viel schwieriger, gleichzeitig den Zugang zum leistungsorientierten Sport zu behalten. Es gibt Paare, bei denen es gelingt, dass beide Sport und Familie gleichberechtigt leben – aber das ist (noch) nicht die Regel.
Ein weiterer Punkt ist die gesellschaftliche Bewertung: Männer erhalten oft Bewunderung und Anerkennung dafür, wenn sie Sport auf Langdistanzniveau betreiben. Bei Frauen hingegen kann es passieren, dass mitschwingt, der Sport sei egoistisch oder gehe zulasten von Familie.
Viele Frauen müssen ihr Training anders organisieren. Einige meiner sportlichen Freundinnen überlegen sehr genau, ob sie ihre Laufeinheit abends nach der Arbeit in der Dunkelheit machen wollen – aus Sorge vor Übergriffen oder unangenehmen Situationen. Und leider haben manche solche Situationen auch schon erlebt.
Und da gibt’s einfach noch viele andere Punkte, die man aufzählen kann. Deshalb kann ich dem was abgewinnen, dass Ironman versucht, für Frauen den Sport noch attraktiver zu machen. Dadurch werden Diskussionen ausgelöst, die dazu beitragen, dem ganzen einen neuen Anstrich zu geben.
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