Zitat:
Zitat von trithos
125 cm sind in den meisten Fällen viel zu wenig. ...
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Das stimmt zwar, wenn man in einer idealen Welt wäre, in der wir zuerst die Straßen bauen, und dann die Häuser daneben. Aber reale Straßen sind nun mal in der Breite wie sie sind, 2 m Breite ist meist nicht mehr umsetzbar, und 1,25 m breite Streifen sind deutlich besser, als keine Streifen, oder gar Streifen auf dem Gehweg.
Innerorts (sehr oft Tempo 30) ist die Geschwindigkeitsdifferenz zu Autos gering, da halte ich auch die 1,5 m Abstand seitlich für nicht zwingend notwendig. Sogar mein Sohn, der sehr langsam fährt (meist 10-12 km/h mit seinem Hase Kettwiesel) und überholenden Autoverkehr oft bedrohlich empfindet fühlt sich auf einem Fahrradstreifen auch durch relativ nah vorbeifahrende Autos nicht bedrängt. Der Strich hat schon für die Mehrheit eine starke psychologische Wirkung, Auto- wie Radfahrer gleichermaßen.
Und bei parkenden Autos kann ich auch ohne Fahrradstreifen nicht immer so weit in der Mitte fahren (tun das andere Autofahrer? - die müßten es ja genauso), da fährt man halt eh etwas defensiver/langsamer und aufmerksamer, um besser reagieren zu können. Aber klar, an solchen Stellen ist es suboptimal (Genauso, wie Radstreifen auf dem Gehweg direkt rechts neben den parkenden Autos).
Wenn wir immer die 100 % Lösung anstreben, haben wir allzu oft etwas sehr dürftiges, oder machen gar nichts. Ich bin da eher für das alte 80/20 Prinzip: 80 % Verbesserung mit 20 % vom Aufwand realisieren verbessert die Welt schon beachtlich. Und Radstreifen sind so eine Komponente. Keine ideale Universallösung, aber oft eine große Verbesserung.