Zitat:
Zitat von Rälph
Nochmal zu dieser "Normalleistung". Dieser Begriff meint die Leistung, die man in gesundem und ausgeruhtem Zustand zu leisten imstande ist. Abhängig vom Trainingszustand. Oder?
Ein leistungssteigerndes Mittel pusht über diese natürliche Grenze und ist aus diesem Grund verboten. Ein (leichtes) Schmerzmittel dagegen ist nicht leistungssteigernd. Es kann lediglich dazu beitragen, dass man sein natürliches und antrainiertes Niveau abrufen kann bzw. beibehält.
Für mein Verständnis ist das schwierig so zu begründen. Ein Langdistanzwettkampf bringt zwangsläufig einen stetigen Rückgang der Leistung sich, erst recht, wenn er sich über mehrere Tage hinzieht. Schmerzen sind ein Grund diesen Rückgang, wenn auch natürlich nicht der einzige.
Medikamente zu erlauben, die helfen, einen theoretisch permanent in den Vor-Start-Zustand durch Schmerzunterdrückung zu versetzen, finde ich wirklich sehr schwierig zu begründen. Man stelle sich vor, eine Athletin aus Hawaii würde erklären, sie nehme jede Stunde 120g Kh und 250mg Ibuprofen zu sich. Ihr täten ansonsten die Beine weh, was sie normalerweise ja auch nicht täten. Da gäbe es keine große Akzeptanz.
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Rälph, ich finde das einen guten Vergleich im letzten Abschnitt. Sich 120g/h an unnatürlich zubereiteten KH reinzufeuern, ist auch beileibe nicht gesund. Die Leute kotzen, haben Durchfall; das sind eindeutige Zeichen des Körpers. Das ist aber (mittlerweile) akzeptiert, aber Schmerzmittel nicht, obwohl beides "leistungserhaltend" ist. Warum eigentlich?
Übrigens finde ich Arnes Energieeinsatz hier sehr beeindruckend zu vermitteln, dass unsere moralischen Einstellungen nicht immer für andere gelten müssen. Das ist genau die Toleranz, die eine Gesellschaft braucht, um offen, frei und manigfaltig zu bleiben. Vielleicht ist Kants kategorischer Imperativ nicht immer das Non-plus-ultra.
Just my 2 cents.