Zitat:
Zitat von Genussläufer
Du stellst es als binäre Wahl dar. Entweder Turbo-Kapitalismus oder totaler Systemwechsel.
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Also "Systemwechsel" hört sich nicht so gut an wie "Transformation"

Transformation ist auch schon was anderes. Niemand will Sozialismus oder so. No worries.
Du hast schon recht, besonders realistisch ist weder eine schnelle Transformation, noch ein Akzelerationismus.
Dagegen ist dein Ansatz, ich nenne ihn der Griffigkeit halber "pragmatisches Tweaken", aber auch mein Ansatz einer Transformation durchaus realistisch was die Umsetzbarkeit betrifft.
Pragmatisches Tweaken haben wir seit Jahren und Jahrzehnten gemacht. Wir geraten immer mehr ins Hintertreffen und sind nicht wirklich aufgestellt für Herausforderungen der Zukunft. Weder als Staat, noch als Gesellschaft, noch als Wirtschaftsnation.
Es gibt doch überhaupt keinen Grund, warum diese Herangehensweise plötzlich funktionieren soll, um damit ein dickes Brett (oder mehrere) zu bohren? Vielmehr gibt es doch signifikanten Grund zur Annahme, dass exakt gleiches hinten raus kommt: Stillstand und Rückschritt.
Unsere Sichtweisen unterscheiden sich wohl im Kern darin, dass ich nicht daran glaube, dass mit pragmatischem Tweaken etwas in die richtige Richtung vorwärts geht, du schon. Ich sehe deshalb dann in letzter Konsequenz den Akzelerationismus (den ich nicht will - don't get me wrong). Diese Ableitung machst du nicht bzw. siehst sie als Extrem (ich auch), denn du glaubst ja, dass es anders geht. Ich entscheide mich im Zweifel deshalb für die Transformation, die vor allem mit einer anderen Finanzierung des Staates einhergeht, du setzt auf das, an was du glaubst (pragmatisches Tweaken).
So oder so: Wir müssten endlich mal ins Handeln kommen. Es dauert alles so unendlich lange, selbst Kleinigkeiten.
