Rennbericht Northcape 4000 - 2025 / Teil 1
Hallo Zusammen,
Ich bringe Sachen gerne zu Ende. Diesen Thread hier habe ich angefangen und dann aus guten Gründen und schweren Herzen nicht weiter geführt. Da es aber hier weiterhin viel Interesse an dem Thema zu geben scheint, möchte ich meinen Rennbericht mit euch teilen und diesen Thread damit aus meiner Sicht zu Abschluss bringen.
Bitte seht von Nachfragen ab, ich werde mich hier im Forum nicht mehr beteiligen. Seit Februar 2022 setzt Arne hier die Prioritäten in einer Weise, mit denen ich nicht einverstanden bin und denen ich mich nicht mehr unterwerfen werde. Von daher ist das hier mein letzter Beitrag im Forum.
Viele Grüße, Nepumuk
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Rennbericht Northcape 4000 - 2025
Nach einigen kleineren Ultrarennen hatten die Liebste und ich uns für 2025 zwei der ganz großen europäischen Rennen vorgenommen. Während die Liebste sich für das „Transcontinental Race“ entschieden hat, habe ich mich für die 8. Ausgabe des „Northcape 4000 (NC4k)“ angemeldet. Ab diesem Jahr gibt es beim NC4k zwei verschiedene Streckenlängen, einmal die volle Strecke von Rovereto am Gardasee ans Nordkap mit den Checkpoints München, Berlin, Gränna und Rovaniemi oder als kürzere Alternative den Start ab dem Checkpoint in Berlin. Ich habe mich für die kürze Variante entschieden; 3000 km war mir völlig ausreichend und die Strecke von Rovereto nach Berlin kenne ich in großen Teilen schon.
Vorbereitung
Meine Vorbereitung lief wirklich sehr gut. Nach Abschluss der 2024er Saison mit dem Frankfurt Marathon bin ich Anfang Dezember wieder ins ernsthafte Training eingestiegen. Ich habe konsequent den Fokus aufs Radfahren gelegt und Schwimmen und Laufen stark zurückgefahren. Mit einer Mischung aus kürzen intensiven Einheiten auf der Rolle und längeren Einheiten am Wochenende und steigenden Trainingsvolumen lief das Training prima. So sind bis zum Start Ende Juli 8500 km auf dem Rad zusammengekommen, so viel wie noch nie vorher. Trainingshöhepunkt war meine Ausfahrt in die Schweiz am Fronleichnamswochenende mit 900 km und 8000 Höhenmetern in 3 Tagen.
Material
Ultrarennen sich auch immer eine Materialschlacht – leider. Eigentlich braucht es gar nicht viel, aber man/ich habe dann doch dauernd optimiert. Welche Taschen nehme ich? Welche Ausrüstung, Ersatzteile, Werkzeug muss mit? Wie mache ich das mit dem Schlafen und so weiter. Endlos macht man sich Gedanken und drehe jedes einzelne Teil zig-mal im Kopf herum. Letztendlich habe ich mich gegen mein Zeitfahrrad und für mein normales Rennrad entschieden. Ich habe hier Komfort vor Geschwindigkeit gesetzt, und das war auch gut so.
Ziel und Strategie
Das NC4k ist, wie die Veranstalter immer wieder betonen, kein Rennen, sondern ein Adventure. Leider wie ich finde, so sind die Regeln doch sehr lasch und auch die bereit gestellte Trackinglösung Whip.live ist nur unterdurchschnittlich. Ich wollte aber wissen was geht und hab mir mein eigenes Ziel gesetzt. 3000 km in 10 Tagen, das war mein erklärtes Ziel, also 300 km am Tag. Spätestens nach meinem Testlauf an Fronleichnam war mir klar, dass das sehr anspruchsvoll für mich werden wird, aber in 12 Tagen sollte es auf jeden Fall klappen. Das Wetter wird hier auch ein erhebliches Wörtchen mitzusprechen haben.
Meine Strategie für’s Rennen war, früh zu starten, wenig Pausen zu machen und dann früh zu Stoppen. Ich hatte mich für feste Unterkünfte entschieden und nur für den Notfall ein Setup aus Liegematte und Schlafsack mitgenommen.
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