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Alt 23.07.2025, 22:45   #305
Antracis
Szenekenner
 
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Registriert seit: 12.07.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 2.568
Die Flüssigkeit aus den Flaschen schmeckt jetzt leicht salzig und kaum mehr süss und so langsam kehren die Lebensgeister wieder.


Ich werfe auch zusätzlich einige Salztabletten ein. So ab km 120 fühle ich mich wieder besser, jetzt liegen auch viele heftige Anstiege hinter mir. Dafür kommen jetzt einige lange Abfahrten, auf denen ich mich erholen kann. Nicht sehr technisch, es braucht dennoch Konzentration wegen des Windes. Wirklich miese Schlaglöcher gibt es nur an einer Stelle , wir sind die Strecke vor einigen Tagen abgefahren. Da muss man aufpassen. Ansonsten ist der Asphalt ok, rollt aber selten wirklich gut. Eher so rau, wie ich Ihn teilweise aus Frankreich kenne.

So langsam beginne ich, wieder die ersten Radfahrer zu überholen. Ich fühle mich noch gut und kann auch noch problemlos die Aeroposition halten. Da machen sich die langen 6stündigen Einheiten auf dem TT bezahlt.

IMG_0670.jpeg

Toll ist und bleibt aber auch die Stimmung zwischen den Sportlern und vor allem auch den Supportern da wird jeder angefeuert und es gibt auch einige Situationen, wo Supportteams anderen Fahrern aus der Patsche helfen.

Nach einem weiteren Stop an der Kreuzung Braemore Junction, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt in den nordwestlichen Highland, der so unspektakulär ist, dass man es sich kaum vorstellen kann, biege ich wieder in heftigen Gegenwind ein.

IMG_0672.jpeg



Das wird jetzt harte Arbeit und es sind noch locker 60km. Dafür Rollt die Mainroad ziemlich gut und die anderen leiden auch. Ich hab weiter Bock und kann stur im oberen GA1 fahren und sammle langsam einem nach dem anderen Fahrer ein. Das gibt mir Motivation und schließlich kommt bald das letzte Viertel und ich fühle mich auch wieder viel besser. Und das Wetter ist weiter super. Nicht zu heiss und kein Regen.

So darf es gerne weiter laufen. Ich nehme noch einen Schluck aus meiner Flasche...und plötzlich stehe ich.

Ein Polizeiauto steht quer über der Strasse und ein Polizist schüttelt den Kopf und macht unmissverständlich klar, dass es erstmal nicht weitergeht.

Ein Radfahrer ist schwer verunfallt und ein Bus ist in den Graben gerutscht. Notarzt ist aber schon zur Stelle. Er könne nicht sagen, wie lange es dauert. Erstmal kein Durchkommen. Poah. Das ist hart. Während so nach und nach die vor kurzem gerade überholten Kollegen an der Unfallstelle eintreffen, schwirren mir erstmal alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Erstmal bringt der schwere Unfall einen ja wieder auf den Boden zurück und zeigt, was immer passieren kann Hoffentlich geht es dem Kollegen gut. ( Später kam die Info, dass es glücklicherweise "nur" ein paar unkomplizierte Brüche waren und er hat auf Facebook schon 2 Tage später die Celtmanrevange geplant. ). Dann aber rasen die Gedanken weiter ? War es das jetzt ? Rennabbruch ? Alles umsonst?


Geändert von Antracis (23.07.2025 um 23:37 Uhr).
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