Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Als meine Eltern beschlossen, vor 45 Jahren auszuwandern, fand ich die Idee nicht richtig; ich hätte es für sinnvoller gehalten, dort zu bleiben, und dort das Leben zu gestalten (und wenn möglich, besser zu machen). Für mich persönlich war es natürlich zurückblickend unterm Strich ein Gewinn, von dort wegzukommen. Aber fürs Land und für die Perspektiven dort war die Auswanderungswelle, die immer noch anhält, verheerend. So traurig es ist: Jeden, der aus solchen Bedingungen flüchtet, kann man persönlich verstehen, aber kein Land kann sich zum Besseren entwickeln, wenn nicht vor allem die Einheimischen es anpacken und gestalten, statt das Weite zu suchen.
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Wirtschaftlich große Länder wie DE greifen natürlich in die Töpfe und holen sich brauchbare Menschen aus anderen Ländern.
Die Jungs und Mädchen aus der Ukraine, die hier in der Nachbarschaft gestrandet sind, werden wohl hier bleiben. Ebenso haben die USA lange Jahre Menschen aus Haiti angeworben. Man bekam recht einfach ein Stipendium oder eine Arbeitserlaubnis. Ich glaube nicht, dass darüber nachgedacht wird, dass dies letztendlich den Geberländern schadet.
Haiti ist wohl beim letzten großen Erdbeben gekippt. Die Weltbevölkerung hat dankenswerterweise Unsummen gespendet. Angekommen ist bei der notdürftigen Bevölkerung sehr wenig. Es gab eine Zeit, da sind Auswanderer, die Jahre in den USA oder Kanada arbeiteten, später wieder zurückgezogen, so wie man es von Türken oder Italienern hier kennt. Das ist vorbei, das Land stirbt unbeachtet vor sich hin. Unsere Aufmerksamkeit ist woanders, "whatever it takes". Diese Diskrepanz ist schon groß -- es gibt dort einfach nichts mehr zu holen und zu verkaufen.