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Zitat von MattF
Klar wenn man seiner Erfolge mit denen anderer mehrfacher Wimbledonsieger, Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister vergleicht, dann war das nicht außergewöhnlich....
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Mir ging es speziell darum, weshalb Becker sportlich in Erinnerung geblieben ist. Das ist sicher dem außergewöhnlich frühen Wimbledonsieg zu verdanken und den, zu dieser Zeit vergleichsweise häufigen Grand Slam-Titeln und den von Dir erwähnten internationalen Titeln.
Schaut man aber genauer auf die Statistiken, sind die oft deutlich weniger eindrucksvoll, als die großer Rivalen seiner Zeit.
Boris Becker
49 Einzeltitel
12 Wochen Nr 1
6 Grand Slam Titel
John McEnroe
77 Einzeltitel
170 Wochen Nr. 1
7 Grand Slam Titel
Ivan Lendl
94 Einzeltitel
270 Wochen Nr. 1
8 Grand Slam Titel
Jimmy Conners
109 Einzeltitel
268 Wochen Nummer 1
8 Grand Slam
Nach meiner Wahrnehmung wird Becker auch im Ausland eher gleichwertig z.B. mit diesen Spielern in eine Reihe gestellt und ich finde auch berechtigt. Ich glaube aber, dass das eher mit seiner emotionalen Spielweise auf dem Platz und der Tatsache, dass er viele wichtige und umkämpfte Spiele gewonnen (aber auch verloren hat), da eine Rolle spielt. Da hat er für mich schon eine Sonderstellung unter den großen Tennisspielern der 80er und 90er Jahre. Aber vielleicht sehe nur ich das so.
Ansonsten finde ich auch: So jung so stark aufzusteigen und dann auch wieder tief zu fallen, das ist vielleicht gar nicht so ungewöhnlich und defizitär, wie es immer dargestellt wird. Da muss man schon auch außergewöhnlich gut aufgestellt sein, um das zu überstehen und das sind dann gleich schon zwei außergewöhnliche Talente, die es braucht.