Mein Ironman Austria 2025 hat gezeigt, dass man auch bei der 13. Langdistanz Anfängerfehler machen kann. Aber von Anfang an:
Der Schwimmstart war wieder nervig, weil die vorgesehenen Boxen für den Rolling Start viel zu früh geöffnet wurden und sich dann zumindest zwei Startblocks gleichzeitig in den Startkanal gedrängt haben. Aber irgendwann ist´s dann los gegangen.
Ich hab das Rennen aus verschiedenen Gründen defensiv angelegt und bin wirklich entspannt (=Durchschnittspuls 116) nach 1:14 aus dem Wasser geklettert. Das Umziehen direkt bei den Wechselsäcken auf engem Raum war auch nervig. Obwohl ich selbst genug Platz hatte, ist es in anderen Reihen viel enger zugegangen.
Radfahren mit 201 Watt NP, HF 126 und 32,5 km/h ergibt 5:31 Stunden, ein bisschen langsamer als geplant, aber wie gesagt: ich wollte es defensiv anlegen und hab vor allem am Schluss nicht mehr draufgedrückt. Dann T2 und frohgemut in die Laufschuhe.
Da war´s dann wirklich heiß. Trotzdem ist die erste Hälfte super gelaufen. HM in 1:57 – genau im Plan für unter 4 Stunden für den Marathon. Dann aber ging´s bergab. Und zwar auf eine Weise, die ich noch nie erlebt habe. Ich habe schon einige Hitzeschlachten gut überstanden, zweimal Kona und Nizza 2023 zum Beispiel, aber Kreislaufprobleme und beginnende Unterschenkelkrämpfe hatte ich noch nie.
Und weil ich noch nie bei einer Langdistanz erlebt habe, dass Kreislauf und Krämpfe die limitierenden Faktoren beim Laufen sind, habe ich eine Zeitlang gebraucht, um eine Theorie und eine Therapie zu entwickeln: Salzmangel!
Mit dem angebotenen Salzwasser und einem beherzten Griff ins Kochsalzschüsserl, das die Helfer bei einer Labestation aufgebaut hatten, ist es mir dann tatsächlich langsam besser gegangen. Der vorletzte Kilometer (ca. 5:50) war dann wieder so etwas wie laufen. Zuvor war ich ca. 15 km joggend unterwegs (ca. 7:30) und das Zeitziel wurde unerreichbar. 4:22 sind es dann geworden.
11:21 Stunden Gesamtzeit, Platz 9 in der Altersklasse und Platz 3 in der Österreichischen Meisterschaft meiner Altersklasse – nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Vor allem, weil ich denke, dass ich das Laufen durchziehen hätte können. Aber ich war in 57 Jahren und 13 Langdistanzen noch nie von Salzmangel-Erscheinungen betroffen, hab damit überhaupt nicht gerechnet und war daher auch nicht vorbereitet.
Als Ursache würde ich vermuten, dass meine bisherigen Hitzerennen alle im Herbst waren und ich den Hauptteil des Trainings im Sommer schon bei Hitze absolviert habe. Heuer war´s im Training immer angenehm kühl. Mein Körper war offenbar deutlich schlechter auf die Hitze vorbereitet und hat mir die Rechnung präsentiert: Salzmangel, ein Anfängerfehler! Aber immerhin auch eine Erkenntnis für weitere Hitzeschlachten …
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