Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wirfst Du da nicht einiges durcheinander? Wenn der russische Angriff auf die Ukraine die Medien dominiert, heißt das noch lange nicht, die früheren Klimaschützer hätten ihre Meinung geändert.
|
Die Luisa Neubauers nicht, aber viele, die bei der Umfrage mal Klimaschutz als wichtig angereuzt haben, werden jetzt auf Grund dessen, was sie hören, Klimaschutz als nachranging ansehen. Sah man bei den Wahlen: die Grünen wurden auf ihre "Kernwählerschaft" reduziert.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die Frage nach einer allgemeinen Wehrpflicht ist an das politische Zeitgeschehen geknüpft. Je nach Bedrohungslage kann man für Auf- oder Abrüstung plädieren.
Wäre die Haltung zur Wehrpflicht unabhängig vom politischen Zeitgeschehen, wäre diese Haltung nicht evidenzbasiert. Es wäre, als würde jemand konsequent Maske tragen, unabhängig vom Infektionsgeschehen. Gerade weil er der Wissenschaft folgt, wird er für bestimmte Zeiten eine Maske tragen (während einer Epidemie), in anderen aber nicht (außerhalb einer Epidemie).
Mit der Wehrpflicht ist es genauso.
|
Ich halte den Vergleich für nicht passend. Maske kann begründet sein, wenn man in einer akut infektiösen Umgebung ist; die Entscheidung ist allein an die aktuelle Zeit geknüpft. Wehrpflicht ist eine Grundsatzentscheidung - Landesverteidigung muß es immer geben, es ist nur die Frage, wie es organisiert wird, und ob man eine Verankerung in der Gesellschaft sucht. Wehrpflicht nach Bedrohungslage alle paar Jahre an oder auszuschalten funktioniert nicht; es dauert viele Jahre, bis es einen produktiven Beitrag leisten kann (sowohl militärisch als auch gesellschaftlich). Analog zur Maske wäre eine General-Mobilmachung, von der wir glücklicherweise noch eine Weile verschont bleiben dürften.