Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Ich möchte diesen Punkt nochmal herausstellen. Die Grundlage einer jeden Demokratie ist zuverlässige Information. Nur mit verlässlichen Informationen kann der mündige Bürger auch eine sinnvolle Entscheidung treffen. Und genau das macht die Demokratie aus.
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Das sehe ich anders. Zzuverlässige Information ist ein schönes Ideal, aber da Information immer von Menschen generiert wird, ist sie nie objektiv, sondern vom Sender ausgewählt und beeinflußt. Als wichtigere Grundlage für eine Demokratie halte ich den kritischen Menschen, der sich vielseitig informiert, und sein eigenes Denken daran schärft. Auch wenn viele Menschen dies ungern tun, und sich lieber auf Autoritären verlassen möchten, mein Menschenbild ist eher der selbst Denkende, weil nur der das Risiko von autoritären Tendenzen erkennen und einschätzen kann, und so die Demokratie erhalten kann.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Von daher: wenn es um ernsthafte Diskussionen über Zukunft geht (und das ist Politik nun mal), muss man sich mindestens auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner des Istzustandes einigen können. Ansonsten ist der Anfangspunkt des Weges, den wir in Zukunft gehen wollen, falsch.
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Das suggeriert schon mal, daß es einen "richtigen" Anfangspunkt gibt - das bezweifle ich allerdings. Ebenfalls halte ich wenig von "kleinsten gemeinsamen Nennern", denn diese schmälern das Denken unnötig auf wenige Teilaspekte ein. Demokratie heißt für mich, die Wahlen bestimmen einen Sieger, der bestimmt den Anfangspunkt und den Weg für die nächsten Jahre; wenn es gut läuft, wird bei der nächsten Wahl wieder bestätigt, wenn nicht, wird korrigiert. Wenn jedesmal erst der kleinste gemeinsame Nenner gesucht wird, passiert immer zu wenig. Das ist der Fluch von Koalitionen sehr ungleicher Partner.