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Zitat von Klugschnacker
Schwarzfahrer, Du hast von sozialen Medien keine Ahnung, äußerst Dich aber sehr entschieden über sie.
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Du hast offenbar ein Bild von mir, ohne mich wirklich zu kennen, äußerst Dich aber sehr entschieden über mich

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Zitat von Klugschnacker
Das massenhafte Verbreiten von Fakenews beschreibt das Problem auf Twitter, Tiktok, Telegram und anderen nicht vollständig. Eine wichtige Zutat sind die Algorithmen der jeweiligen Plattformen. Sie entscheiden darüber, welche Inhalte Dir angezeigt werden.
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Du magst es nicht glauben, aber das alles ist mir hinlänglich bekannt und bewußt. Das geht auch, ohne diese Plattformen zu nutzen (und ist ein Grund, warum ich keinen Nutzen in den Plattformen sehe, und mich darum nicht beteilige).
Allerdings ist, sobald über Zensur die Inhalte gefiltert werden, der gleiche Mechanismus aktiv: es werden nur die Inhalte angezeigt, die der Zensor (egal ob ein ideal gerechter oder voreingenommener) für adäquat hält. Zensur ist auch nur eine Form von Algorithmus, der Inhalte aussiebt. Die große Frage bleibt: wer hat das absolute Wissen um die Wahrheit, um diese Rolle spielen zu dürfen? M.M.n. keiner.
Effektiv kann m.M.n. man diesem Phänomen deshalb nur über Bildung und Medienkompetenz beikommen - die Leute müssen lernen, möglichst vielfältige Plattformen zu nutzen, und sich mit möglichst vielen "unangenehmen" Meinungen auseinanderzusetzen, um daran das eigene Denken zu trainieren.
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Zitat von Klugschnacker
Es geht überhaupt nicht darum, ob auf einer Plattform verschiedene Meinungen vorhanden sein sollen und dürfen oder nicht. Sondern um das Auswählen und Gewichten von Postings durch einen Algorithmus, für den Wahrheit kein Kriterium ist.
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In zu vielen Bereichen ist "Wahrheit" kein adäquates Kriterium, weil es um Meinungen geht (s. unsere Dauer-Kontroverse: den Klimawandel gibt es als Fakt, die daraus folgenden möglichen Handlungen und Reaktionen sind allesamt Meinungen, es gibt keine einzige "wahre" Antwort). Also geht es genau darum: vielfältige Meinungen offen und ohne Konsequenzen äußern zu dürfen (und sich möglicht unterschiedliche auch anzuhören).
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Zitat von Klugschnacker
Eine der Verschwörungstheorien, die auf solchen Plattformen populär ist, lautet: Die Meinungsfreiheit würde unterdrückt. Dieser Erzählung sitzen dude und leider auch Du selbst auf, und halten absurderweise ausgerechnet soziale Plattformen wie X, Tiktok oder Telegram für eine Bastion der Meinungsfreiheit. Richtig ist, dass Meinungen erlaubt sind. Falsch ist die Annahme, sie seien frei. Denn sie sind nicht frei, sondern manipuliert.
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So gesehen ist jede Meinung manipuliert, da sie immer auf Informationen von außen basiert. Und wenn für Dich die Beispiele von dude bzgl. Löschung von (inzwischen klar als wahr erkannten) Inhalten, das Absagen von Vorträgen, die Entlassung von Professoren die sich absurden Sprachvorschriften nicht unterwerfen keine faktische Einschränkung der Meinungsfreiheit bedeuten, dann ist unsere Definition dieses Begriffs tatsächlich eine sehr unterschiedliche.
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Zitat von Klugschnacker
Traumatisierend für die Opfer solcher Manipulationen ist häufig die Begegnung mit der Wirklichkeit außerhalb ihrer Bubble. Dort machen sie die Erfahrung der Ablehnung: Wer beispielsweise den menschengemachten Klimawandel leugnet, wird nicht mehr ernst genommen – zu recht.
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Und wer aus einer dauer-gendernden ÖRR-Blase mit den Menschen auf der Straße in Kontakt kommt, die nicht gendern, ist es eben auch - das ist nun mal das Problem von jedem, der sich in einer Blase fangen lässt. Durch Zensur wird das nie besser; Zensur strebt nur an, daß es nur eine Blase gibt statt vieler unterschiedlicher Blasen. Demokratie und Vielfalt heißt auch, unterschiedliche Dummheiten der Menschen mit zu ertragen.
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Zitat von Klugschnacker
Wegen ihrer enormen Reichweite sind solche Plattformen mit ihren wahrheitsblinden Algorithmen eine Gefahr für die Demokratien.
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Sie sind ein Risiko und eine Chance - wie ganz vieles im Leben. Es ist wie es ist, es kommt drauf an, was wir draus machen. Zensur ist allerdings nur ein Risiko für die Demokratie; eine positive Seite sehe ich darin nicht, solange sie sich nicht ausschließlich auf klar gesetzwidrige Äußerungen beschränkt.