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Zitat von repoman
"Hegemoniale Vorherrschaft muss sein – die gefährlichen weltpolitischen Theorien des «offensiven Realisten» John Mearsheimer ....
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Sicher kann man die Theorie eines Mearsheimer kritisieren - es ist nicht mein Weltbild oder Verständnis von Geschichte - da gehe ich eher sehr stark mit einem Jeffrey Sachs z.B. - hast Du ihn angehört - allerdings wird es schon schwieriger, wenn man versucht, die reale Entwicklung der geopolitischen Ereignisse zu verstehen, ihn mit abstrakter Fundamentalkritik abzulehnen wie in in Deinen Zitaten "Entmenschlichte" Theorie, Legitimierung von Macht etc. (wenn die Welt selbst real von Macht und Herrschaft geprägt ist). Mearsheimer stammt aus der Zeit bzw. ist sehr verbunden mit den Erfahrungen der Monroe Doktrin auf dem amerikanischen Kontinent sowie des Kalten Krieges und es scheint, als ob sich die Geopolitik tatsachächlich aufgrund von Macht entwickelt und offenbar hat er dadurch sehr verlässliche Prognosen gestellt, was in gewissem Masse für seine Analysen von globalen Interessensphären spricht.
Wenn heute EU-Länder sich über eine interessengeleitete Politik eines Trumps beklagen, heisst es ja nicht, dass sie selbst das nicht tun, sondern halt ihre eigenen Interessen lieber hinter Werten verstecken.
Ps. ich habe den NZZ-Artikel jetzt gelesen. Es fiel mir schwer. Ich mag keine Kritik, die einfach Maßstab X auf Masstab Y legt und dann Y aburteilt, weil es nicht X ist. Ich bevorzuge eine Kritik, die sich damit beschäftigt, welche Zusammenhänge Maßstab Y oder X von der komplexen Wirklichkeit erfassen.