Zitat:
Zitat von Antracis
Ja, das ist natürlich absolut die naheliegenste Spekulation, wenn jemand vor 25 (!) Jahren ein politiknahes Amt bekleidet hat und jetzt die Meinungspluralität vom Besitzer aufgehoben wird.
Und selbst wenn, was hat das mit der klaren Einflussnahme des Eigentümers auf den Meinungsteil der Zeitung zu tun ? Damit ist das dann positiv zu sehen ?
Es gab immerhin schon einen offenen Brief von 400 Mitarbeitenden im letzten Monat, in denen man besorgt das Gespräch über die Einflussnahme auf die Zeitung mit Bezos besprechen wollte.
Das Problem ist ja die klare Vorgabe. Journalisten und auch Ressortleiter haben ja in der Regel eine politische Präferenz und das ist auch OK. Das Problem ist, wie sich das in der Arbeit deutlich macht und ob das Handeln einerseits transparent ist und andererseits, ob noch eine Meinungspluralität zugelassen wird.
Aber wie gesagt, in der Regel ist das nicht nur eine Bedrohung für die Pressefreiheit, sondern für das Medium selber. Egal, ob links oder rechts: Wenn man eh schon weiß, was da geschrieben wird, macht es das für einen Leserkreis, der an einer breiteren Meinung interessiert ist, und darauf zielen ja überregionale Tageszeitungen, uninteressant.
Hoffnung geben zumindest die oft entsetzten Leserkommentare im Netz auf den Zeitungsseiten.
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Ich gebe dir recht, dass es problematisch ist, wenn die Zeitungen immer mehr politisch werden. Neutrale Informationen bekommt man nur, wenn man mehrere Medien liest.
Die Washington Post soll ja links-liberal sein und war dadurch pro-demokratisch. Das scheint sich jetzt zu ändern. Ist aber nicht das Ende der Welt, weil es ja noch viele andere Medien in den USA gibt.
In Deutschland haben wir ja auch diese Diskussion: Den Medien wird ja auch häufig vorgeworfen, sehr politisch zu berichten. Allerdings geht es da in die andere Richtung, nämlich sie wären zu links gefärbt und rechte Standpunkte zu wenig vorhanden.