Auf die weitere Entwicklung der Pressefreiheit darf man gespannt sein.
Die Washington Post, immerhin führende Zeitung von Hauptstadt und Regierungssitz und Jeff Bezos gehörend, nimmt aus meiner Sicht keine gute Entwicklung.
Der Amazon-Gründer hat anlässlich der aktuellen US-Präsidentschaftswahl 2024 schon bestimmt, dass "seine" Washington Post keine Empfehlung zu US-Präsidentschaftswahlen mehr aussprechen werde, was sonst in den USA wohl traditionell von den großen Zeitschriften gemacht wird. Die Empfehlung wäre für Harris gewesen.
Vorher war bereits eine langjährige Karrikaturistin der Zeitung zurückgetreten, weil Bezos den Abdruck einer Karrikatur nicht genehmigt hatte, wo er und andere Tech-Milliardäre Trump huldigen. Der Humor und die Selbstironie ist offenbar nur beschränkt vorhanden.
Jetzt geht es aber schon einen gehörigen Schritt weiter (Hervorhebungen durch mich):
https://www.fr.de/politik/jeff-bezos...-93598675.html
Zitat:
Doch nun mischt sich der Amazon-Gründer auffällig oft ein, nimmt mehr Einfluss auf die redaktionelle Arbeit seiner Zeitung und macht jetzt sogar Vorgaben für das Meinungsseitenressort. Für Chefredakteur David Shipley ist mit Bezos aktueller Machtgeste offenbar die Schmerzgrenze des freien Journalismus überschritten worden. Er zieht persönliche Konsequenzen und kündigt seinen Job bei der Washington Post.
[...]
In dem Schreiben von Bezos auf X heißt es weiter: „Wir werden jeden Tag schreiben, um zwei Säulen zu unterstützen und zu verteidigen: Persönliche Freiheiten und freie Märkte. Natürlich werden wir auch andere Themen behandeln, aber gegensätzliche Standpunkte überlassen wir der Veröffentlichung durch andere.“ Der bisherige Ressortleiter verlasse die Zeitung, bestätigte Bezos.
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Ich finde das echt bedrohlich.
Andererseits werden solche gleichgeschalteten Medien ja relativ schnell nicht mehr ernst genommen.