Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Daraus wird klar, daß wir sehr unterschiedliche Vorstellungen haben, was wir jeweils unter "Kultur" meinen, und was wir jeweils als notwendige und hinreichende Bedingungen für Integration sehen. Da reden wir wunderbar aneinander vorbei. Sich an Gesetze halten ist ausreichend für einen Urlaubsaufenthalt, aber hat nichts mit Integration, dazugehören oder kultureller Verträglichkeit von großen gesellschaftlichen Gruppen zu tun. Die Kultur eines Landes, eines Volkes besteht aus viel mehr, als aus Gesetzen, das hat viel mit Sprache, Sozialisierung, Traditionen, Verhaltensweisen im Umgang miteinander, mit Tabus und mit Werten jenseits von Gesetzen zu tun (auch wenn eine Frau Özoguz z.B. sowas gar nicht erkennen kann). Integration ist entsprechend mehr als Gesetze einhalten, sondern ein Prozeß kultureller Anpassung, ohne die ein Zusammenleben problematisch sein kann.
Keine Ahnung, was Du konkret meinst, sorry. Ich sehe nun mal öfter Einzelaspekte ebenso wie Gemeinsamkeiten von Kulturen, Ländern, die auch zum Gesamtbild gehören.
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Noe, du kannst garnix fordern was über Gesetze hinaus geht. Es ist natürlich erstrebenswert, aber wenn ich keinen Bock habe, Kehrwoche zu machen, auf das Weinfest zu gehen oder am Klaasohm teilzunehmen (lesenswert, wie Teile Deutschland "Kulturgut" haben die Frauen respektieren, oder eben nicht) gehör ich genauso zu Deutschland, wie der Migrant von gegenüber.
Eigentlich fast lustig, dass für Migranten zur Einbürgerung höhere Hürden gelten (z.b. Sprachtest) als für hier Geborene.
Und wenn du von Anpassung sprichst, dann ist es vllt an der Zeit, sich anzupassen und es zu akzeptieren, dass Menschen den Islam praktizieren, Sonntags zur Kommunion in die Kirche gehen, dass Spaghettimonster anbeten und ein Nudelsieb auf dem Kopf tragen oder einfach an nichts glauben. Das geht die Politik, den Schwarzfahrer und sonstwen einen feuchten Käse an. Das sind Rechte die jeder in Deutschland lebende Mensch hat, ob Migrant, Bayer, Hamburger oder Rheinländer.
Im gleichen Atemzug müssen natürlich alle, seien es militante Islamisten (dass dies als Problem erkannt ist, zeigt ja das Vorhandensein einer Gruppe im BKA - soviel zur Untätigkeit), der Horst von schräg gegenüber der meinen Gartenzwerg mit einem Silvesterböller sprengt weil ich nicht genug Kehrwoche mache, an Gesetze halten.
Spannend hier ein
Kommentar von 2016:
Zitat:
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Integration im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist dort bedroht, wo Teilgruppen Gewalt ausüben. Ich sehe hier eine Gemeinsamkeit zwischen islamistischen und neonazistischen Terrorgruppen: Beide sind Feinde der Integration und des gesellschaftlichen Pluralismus.
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Der zeigt auch, wie lange das schon eine Herausforderung ist, das geht ja weiter bis 1990 als die Wiedervereinigung anstand, da mussten auch unterschiedliche Weltbilder zusammen wachsen. Es ist keine Herausforderung, die die Ampel nicht angegangen ist, es ist nicht gerade erst entstanden, und wer auch immer die nächste Bundesregierung stellen wird, wird das Problem auch nicht lösen, darauf wette ich 200 Euro.