Mir ist die Frage nicht differenziert genug. Es gibt meines Erachtens einen zentralen Bewertungsunterschied. Gucke ich auf ein Profi- oder Age Group-Feld.
Bei den Profis ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis die Technisierung mittels Race Ranger o. ä. in jedem Rennen Einzug erhalten hat. Dadurch sollten Entscheidungen, bei den Willkür oder freie Interpretation der Kampfrichter vermutet werden, zumindest deutlich abnehmen. Strafen zu verkürzen und v. a. auch über Distanzen hinweg besser zu differenzieren erscheint mir richtig.
Beim Blick auf die Age Group-Felder fällt mir eine Bewertung sehr viel schwerer. Nur für die wenigsten der Athleten ist eine Strafe auf der Langdistanz wirklich von Relevanz. Vermutlich liegt eine durchschnittliche Finisherzeit irgendwo bei 12 oder 13 Std. Ob da nun 5 Minuten mehr oder weniger drauf kommen, spielt vermutlich keine Rolle. Die Strafe ist also erstens für die Mehrheit nicht rennentscheidend und daher zweitens auch nicht abschreckend.
Das führt mich zur Überlegung, ob es nicht die Möglichkeit gäbe, klassische Kampfrichter zu ergänzen/ersetzen und andere Strafen einzuführen.
Ergänzend zu Kampfrichtern könnten z. B. analog zum Straßenverkehr verdeckte Kontrollen z. B. mittels installierten Videokameras, Drohnen, was-weiß-ich eingesetzt werden oder Streckenabschnitte würden markiert mit "Achtung: die nächsten 5 Km Drafting-Kontrolle durch Video-Kameras". Als Athlet führe man dann vielleicht risikobewusster.
Man kann es auch über Strafen lösen. Keine Zeitstrafe, sondern Geldstrafen. Wiederholungstäter werden für die Veranstalterserie gesperrt.
Ich gründe dann ein Inkasso-Unternehmen und treibe die Gelder im Umfeld von Ironman-Veranstaltungen ein. Scheint lukrativ.
