Zitat:
Zitat von Meik
Die Generation heute ist nichts besser oder schlechter als wir damals oder unsere Vorgängergenerationen. Das Problem ist dass wir uns über die Jahre - insbesondere nach dem Wirtschaftswunder - eine recht luxuriöse Situation geschaffen haben mit international gesehen geringer Wochen- und Jahresarbeitszeit und trotzdem ordentlichen Löhnen.
Im Moment läuft es nicht so rund und die bequeme Situation wird sich nicht weiter so halten lassen. Die aktuelle Generation in Arbeit hat das Problem dass sie in guten Zeiten aufgewachsen ist und sie die ersten sind wo sich die Spirale nicht immer weiter nach oben dreht.
Selbst in Europa sind wir im Vergleich niedrig von der Arbeitszeit:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Ar...t et%20werden.
International brauchen wir gar nicht darüber reden. Kollege von mir ist gerade viel in Indien, da ist 6Tage a 10h völlig normal. Ich hab hier noch eine alte Gewerkschaftszeitung von meinem Opa aus den 1920ern rumliegen, da wurde ein Streik angekündigt dass man von 75 auf 72h in der Woche runter wollte. Wir arbeiten heute im Schnitt nicht einmal die Hälfte davon. Hoher Krankenstand, Krankmeldung wenn Kinder krank sind, Elternzeiten, Work-Life-Balance - unterm Strich ist unsere Lebensarbeitszeit schon auf einem sehr bequemen niedrigen Niveau.
Gendern ist doch eher ein Nebenkriegsschauplatz. Nur weil in Stellenausschreibungen jetzt überall *innen oder m/w/d ergänzt wird sind noch lange nicht alle gleichberechtigt oder alle Geschlechter kriegen gleichen Lohn bei gleichem Job.
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Ich weile gerade in einem wunderschönen Land. Doch ob ich im Cafe sitze oder durch enge Gassen laufe, wo mir verschiedene Produkte angeboten werden, in meiner Einfältigkeit frage ich mich hin und wieder: wo sind die Frauen?
Ich finde es eine großartige Errungenschaft, dass wir in DE über Sinn und Unsinn von Gendersternchen diskutieren. Es zeigt mir: wir sind weit gekommen. Ich möchte nicht, dass meine Töchter und deren Töchter darüber diskutieren, ob sie alleine in einem Cafe sitzen dürfen oder nicht oder welche Kleidung sie tragen oder nicht. Auf die Errungenschaft, dass wir über Gendersternchen diskutieren, sollten wir stolz sein.
Eben gleich sehe ich Diskussionen über work-life Balance als Errungenschaft, die wir uns nicht nehmen lassen sollen, sondern mit harten Bandagen verteidigen sollen. Und zwar gegen solche Führenden, die was von längst vergangenenen Tagen, anderen Ländern und anderen Arbeitsbedingungen reden.
Immer sollte man sich genau fragen: zum Wohle wessen Gruppen sprechen sie eigentlich davon? Für mich, also für Hinz und Kunz? Oder für Hans von und zu Wurst?
Die finanzielle Ungleichheit ist in DE fast zu groß wie in den USA. Jene 3000 Personen, die über 100 Millionen besitzen, besitzen fast ein Viertel des Gesamtvermögens der Bevölkerung. Man sollte mir nicht mit längeren Arbeitszeiten ums Ecke kommen.
(no olffense natürlich

)