Zitat:
Zitat von StefanW.
Lieber 2 gute Bibs, 2 gute Museen und 2 gute Feuerwehrwachen. Ansonsten hat man doch nur unteres Mittelmaß und niemandem ist damit gedient.
Wie häufig besuchen die Einheimischen denn "ihr" Heimatmuseum?
Hast Du mal in einem Heimatmuseum gearbeitet und dort "sozial schwächere Bewohner" der näheren Umgebung begrüssen dürfen?
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Ich kannte die Stadteil(früher Volks)bibliotheken sehr gut und auch ihre damaligen Aufgaben bei der Volksbildung, weil wir in der Jugendhilfe die ärmeren Kinder dafür interessierten, diese vor Ort zu nutzen und ich habe ehrenamtlich mehrere Jahre in einem "Heimatmuseum" bei bestimmten zeitgenössischen Ausstellungen mitgearbeitet und gehörte dem Verein an. Z.B. war ein Thema "Obdachlosigkeit im Kiez", das wir gestaltet haben, ein anderes "die Hausbesetzer in Kreuzberg" und die Verhinderung der Abrisse der Altbauten in der Region Kreuzberg-36, natürlich mit Betroffenen.
Das Heimatmuseum Friedrichshain-Kreuzberg widmet heute ihre Hauptausstellung den Migranten und dokumentiert ihre Migrationsgeschichte in Kreuzberg, mit Einbezug der Migranten.
Dass man bei 2 Bibs für die gleiche Anzahl von Kunden eine bessere bekommt als bei 4 oder 5 und bei 5 nur unteres Mittelmaß hat, halte ich für den falschen, eigentlich sachfremden Maßstab, weil die Aufgaben ganz unterschiedlich sind. Die regionalen Stadtteilbibliotheken konkurrieren nicht mit einer Zentralbibliothek oder Unibibliothek, sie kooperieren. Wie vorher geschrieben: Die Mobilität der ärmeren Schichten ist erfahrungsgemäß und nachgewiesen geringer als die der Mittelschicht, sie werden die Einrichtungen nicht mehr besuchen.
Hier z.B. die Geschichte der öffentlichen Stadtbibliothek(en) Bremen, die nach dem Krieg aus den Volksbibliotheken entstanden ist.
Es gehört zum Wesen des Neoliberalismus, solche volksnahen Einrichtungen der Volksbildung zu streichen. Am besten wissen die Beschäftigten Bescheid, welche Reformen eine Stadtteilbibliothek wirklich im Sinne ihrer zugedachten Aufgabe verbessern würde und nicht der Finanzminister mit dem Rotstift.