Zitat:
Zitat von Klugschnacker
...die soziale Gerechtigkeit zu fördern?
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Ich denke, bei diesem Begriff beginnt schon der Diskussionsbedarf. Soziale Gerechtigkeit ist ein schöner Begriff, der sehr unterschiedlich belegt und interpretiert wurde. (
stellvertretend für die Bandbreite hier nur wikipedia). Während ich eher der Sicht von Hayek nahestehe, gibt es viele andere Sichtweisen drauf. Entsprechend unterschiedlich fällt die Einschätzung aus, wie schlimm es darum bestellt ist, und welche Wege dahin einem so vorschweben.
Von den bisherigen Beiträgen kann ich ansonsten HelmutS' Interpretation am meisten abgewinnen; besonders das von mir unterstrichene entspricht meinen Gefühlen dazu:
Zitat:
Zitat von Helmut S
...Man sollte jede Finanztransaktion besteuern die sie tätigen, so wie von jedem anderen Bürger auch. Weil Reiche jedoch unglaublich viele Finanztransaktionen in unglaublicher Höhe durchführen, tragen sie so auch einen enormen Anteil zur Finanzierung des Gemeinwohles bei. Ich denke ein FTS Satz von 0,2-0,3% wäre sinnvoll.
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Der kann Vermögen haben was er will. Das kratzt mich null. Wenn er nur soviel ausgibt wie ich, dann zahlt er soviel wie ich. Lebt er aber das Leben des Superreichen, dann verdient der Staat kräftig mit.
FTS ist die einfachere und sozial gerechtere Art einer Vermögenssteuer.

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Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wir sprechen von Menschen, die ein Vermögen von mehreren hundert Milliarden Dollar in kürzester Zeit aufgebaut haben.
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Da sehe ich übrigens eine gewisse Differenzierung (nicht bzgl. möglicher Besteuerung, aber der "gefühlten" Bewertung): Unternehmer, die das Vermögen verdient haben, während sie Firmen gegründet, Arbeitsplätze geschaffen, Innovation vorangebracht haben (oder auch solche, die ein entsprechendes Erbe in diesem Sinne investiv einsetzen) haben mein volles Verständnis. Ich tue mich andererseits schwer, nachzuvollziehen, wieso in manchen Bereichen (Sport, Mode, Film) Menschen, die kaum etwas an der Welt verdienen, einfach weil sie die "richtige" Sportart ausüben, irrsinnige Summen hinterhergeworfen bekommen. Ebenso fehlt mir jedes Verständnis für die irren Abfindungs- und Pensionssummen, die Versager unter Managern und Politiker bekommen. Objektiv zwar schwer begründbar, aber gefühlt würde ich zwischen diesen Kategorien größere Unterschiede machen bzgl. Umverteilen, als rein nach der Vermögenshöhe.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Mir geht es darum, die immer weiter zunehmende Konzentration von Reichtum zugunsten einiger weniger Personen einzugrenzen im Sinne des Gemeinwohls.
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Und genau das Pauschale Eingrenzen halte ich nicht für wünschenswert, zumal viele Vermögen auch für andere Menschen, Entwicklungen, Arbeitsplätze, etc. eingesetzt werden (Dietmar Hopp, Bill Gates, ...). Vermögen an sich ist nicht unmoralisch, nur die Nutzung/nicht Nutzung kann man evtl. moralisch bewerten.