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Alt 04.11.2024, 09:27   #38
Lucy89
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Registriert seit: 08.04.2009
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Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE Beitrag anzeigen


- Das Kompromiss-Geeier kenne ich von meinen Urlaubsreisen. Jedes Training muss ich neu verhandeln, jedes Training ist kürzer als gedacht, sobald ich heimkomme fallen Frau und Kind wie die Geier über mich her bevor ich luftholen kann. Koppeleinheit undenkbar. Mittlerweile hake ich große Wettkämpfe wie Langdistanz oder Herbstmarathon unmittelbar vor dem Urlaub ab und regeneriere dann. Da reicht 600m schwimmen im See oder 5 km joggen vorm frühstücken. Für 1-4 Wochen in Ordnung, aber wenn die ganze Saison so aussieht
So ähnlich ist es hier auch mittlerweile... im Alltag krieg ich es ganz gut hin, im Urlaub fällt es halt voll auf wenn ich mal länger weg bin

Hab dazu im Scheidungsthread schon mal was geschrieben- ich denke, ich bin in der Lage jetzt recht erfahren. Kinder werden dich nicht ändern, aber sie werden euer Leben ändern. Unsere Kinder sind 3 und 6, wir haben vorher beide Triathlon gemacht (auch LD), wobei meine Ambitionen immer stärker waren als die meines Partners. Nach K1 wollte ich so schnell wie möglich wieder eine LD machen, also hab ich 18 Monate nach Geburt den IM Hamburg gemacht. Mein Mann hat dabei viel mitgetragen, ob er es richtig cool fand, ich weiß nicht. Dann kam K2, durch Corona gabs erstmal nix mit Wettkämpfen. Aber ich hab für mich gemerkt, dass ich a) meine Ehe gefährde wenn ich den Egotrip LD-Training weiter fahre und b) mir etliche viele kostbare Momente entgehen. Ich bin 35. Ich kann in 10 Jahren auch noch wunderbar eine LD machen.
Ich habe tolle Dinge erlebt in den letzten 6 Jahren. Etliche MD, 2 LD, zahlreiche Wettkämpfe und das allerbeste: Ich habe meinen Kindern vorgelebt, dass das unser Leben ist und Bewegung, Spaß am Sport und Durchhaltevermögen wichtige Faktoren sind. Mein Sohn hat dieses Jahr seinen ersten Triathlon gefinisht. Gleichzeitig hab ich für mich entschieden, mich aus den oben genannten Gründen erstmal ein paar Jahre aus dem Sport auf diesem Niveau zurückzuziehen. Mein Wochenschnitt dürfte so bei 12h/Woche liegen. Das ist mit Kindern komplett nicht vergleichbar zu einem Leben ohne Kinder. Man braucht permanente Absprachen. "Darf ich nochmal ein Stündchen...?" Ohne flexiblen Job eh nicht machbar.
Zusammengefasst habe ich für mich herausgefunden: Alles im Leben hat seine Zeit.
Ich werde IMMER Sport machen. Aber das müssen und können nicht 12h/Woche oder die LD sein. Dieser Spagat zwischen Arbeit (hier Vollzeit), Kindern und Training kann einen kaputt machen. Und es ist ein Hobby. Zusätzlich ergeben sich dann ggf noch Diskussionen wieso man so viel Kohle aus der Familienkasse raushaut. Bei uns weniger ein Thema, aber ich könnte Protest verstehen, wenn ein Wochenende beim Ironman mal schnell in Richtung 2000€ geht mit allem drum und dran. Und über den Rest brauchen wir ja gar nicht sprechen. Kinder sind sehr teuer. Ein Familienurlaub ist wertvoller als ein tolles Trainingslager.

Mein Fazit ist nicht, dass du es direkt lassen solltest. Ich würde dir nur raten, deine Prioritäten richtig zu setzen. Noch ist kein Kind da- aber wenn, dann wird sehr wohl vieles anders. Vielleicht könnt ihr den Deal aushandeln, dass du noch einmal, für dich, eine LD machst, das sollte auch während der Schwangerschaft gehen (WK nicht zu nah am ET, versteht sich), und dazu dein Versprechen, es die nächsten Jahre ruhiger angehen zu lassen.

Alles Gute

PS: Kinder machen das Leben tausend mal bunter als jeder Wettkampf.

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