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Alt 12.10.2024, 22:30   #3883
svmechow
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Zitat:
Zitat von welfe Beitrag anzeigen
Ich fürchte nur, dass es noch weniger gut und „passende“ Psychotherapeuten gibt als Orthopäden. Da muss man viel Glück haben. Und nein, das hat nichts mit der Versicherung zu tun. Es gibt einfach zu wenige Plätze und die „Chemie“ muss auch stimmen, sonst ist der beste Therapeut der falsche. Ich kann leider nicht von guten Erfahrungen berichten.
Es gibt einfach viel zu wenig Psychotherapeuten insgesamt. Und von denen, die es gibt, taugt aber ein großer Teil einfach nix. Es gibt auch jede Menge unfähiger Gynäkologen und Gynäkologinnen, aber meiner Meinung nach findet sich in der Zunft der Psychos eine besonders hohe Anzahl von Schwachmaten.

Wie sagte einmal meine damalige Therapeutin: Psychiater und Psychotherapeuten entscheiden sich für dieses Fach meistens aus einem von drei unterschiedlichen Motiven. Erstens, und das seien die meisten, erhoffen sie sich hiervon (unbewusst) eine Heilung von den eigenen seelischen Störungen, ohne sich selbst damit emotional auseinanderzusetzen. Am Ort des anderen die eigen Schäden heilen zu wollen, sei zwar kein unmoralisches Motiv, dennoch in Ermangelung eines selbstreflektierenden Bewusstseins hierüber für den Patienten wenig hilfreich.

Das zweite Kollektiv, so sagte sie, sei eitel und machtversessen, manipulativ und selbsteingenommem. Sehr gefährlich für die Patientinnen und Patienten.
Die dritte Gruppe, leider die Minderheit, interessiert sich wahrhaftig für ihre Patienten.

Alleine in unserer gynäkologischen Praxis sehe ich wöchentlich mindestens zwei oder drei Patientinnen mit Therapiebedarf und -wunsch ohne Erfolg bei der Suche nach einem geeigneten Therapieplatz.
Einige davon kann ich bei meinem Mann anbinden, der ist Psychiater und Psychotherapeut an einer Klinik um die Ecke.
Allerdings zieht er sich binnen weniger Monate in den Ruhestand zurück und danach habe ich keine Ahnung, wohin ich weiter vermitteln könnte. Das ist hart, so hart, dass er sogar darüber spricht, das Ausscheiden aus der Klinikambulanz um ein paar Monate oder ein Jahr zu verzögern. Aber das würde mittel- und langfristig auch nichts ändern.

Leider hat mein Sohn sein Psychologiestudium geschmissen und studiert jetzt Bildende Kunst an der UDK. Max hätte innerhalb eines Jahrzehnts nach Studium und Psychotherapieausbildung auch das Rüstzeug gehabt zum shrink. Dieses feine etwas, dieses aus meiner Sicht grundlegende und tiefe Interesse an anderen Menschen hatte er auf jeden Fall.
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