Nach dem Besuch des Heiligtums stärkten wir uns eigentlich zünftig mit Kaffee und Kuchen, brauchten aber noch was für abends zwischen die Rippen.
Hatte mir als verfühtes Geburtstagsgeschenk so nen Scotti-Grill, mit dem ich schon ewig liebäugelte (den ich aber nach dreimal Gebrauch gar nimmer so prall finde), rausgelassen, den galts, gleich mal ordentlich ranzunehmen.
Iss grob so auch gelungen.
Punkt 1: nimm das Ding mit den Gaskartuschen, für die es vorgesehen ist und nicht mit Adapterlösungen und anderen Kartuschen. Das ist eigentlich ärgerlich wegem Müll zum einen, aber zum andern auch wegen der abartig teuren Umrüstlösung auf 5- bzw. 11kg-Flaschen (die ich zudem eigentlich, nachdem ich mir ne elektrische Kompressorkühlbox reingeschwenkt hab, eh nimmer mitschleppen wollt).
Punkt 2: der Grill ist Version 2.0, die sich durch ne Fettauffangschale gegenüber dem Vorgänger auszeichnet. Wer die orange brennende Flamme oben sieht und die richtig zu deuten weiss: der Grill brennt hier grad weniger mit Gas als durchs Fett der Würste. Selbst nachm Abdrehen des Gases brannte er übel russend noch mehr als drei Minuten nach. Also, ich würd jetzt nicht wissen wollen, wie das war, bevor es diese Fettauffangschale gab. Zumal -gut, wir waren 11Leute, für die wir auf dem Winzding gegrillt haben- nach jedem Essen der Tisch, auf dem der Grill stand, vor Fett triefte, das auf der Innenseite, und nachdem das Teilchen aus vielen, zusammengesteckten Teilen besteht, bequem runter- und an der Fettschale vorbei rinnen kann. Daher
Punkt 3, immerhin ist das komplette Ding nachm Abkühlen easy komplett zu zerlegen und zu reinigen (was aber, Punkt 4, auch dringend notwendig ist. Der Bräter sieht nach 4maligem Gebrauch und jeweils dem Reinigen danach aus wie Hulle, keine Ahnung wie das noch eskaliert wäre, wenn der Siff vom Vorabend dann am nächsten tag noch ordentlich eingebrannt wäre).
Ja also, um aufs notwendige Einkaufen zurückzukommen: Cortina d'Ampezzo, die Metropole, hat ungefähr nur einen Supermarkt, an dem sich alles was kreucht und fleucht vornehmlich am Abend trifft um einerseits darin für endlose Schlangen in Längen vor allen Kassen zu sorgen, die deutsche Kassierer/innen in die Verzweiflung treiben würde, andererseits mit der prekären Parksituation vorm Laden für Kurzweil sorgt, die ich problemlos stundenlang genissen könnte.
Man stelle sich das so vor, dass es links auf den Bildern 8-9 Parkplätze in ner ca. 5m breiten Gasse gibt, in die man schräg einparkt. Entweder vorwärts, dann mauss man der Enge wegen rückwärts wieder raus bis auf die Strasse, oder rückwärts, was bedingen würde, direkt von der Strasse aus rückwärts ganz reinzufahren oder, siehe letztes Bild der schwarze Karren, auf ner Rampe zu nem Parkdeck, das aufgrund einer konstant geschlossenen Schranke nicht nutzbar ist (wäre wahrscheinlich zu geräumig) unter ähnlich prekären, räumlichen Bedingungen zu wenden.
Hinzu kommt, dass die Strasse, die vorbeiführt, ne Einbahnstrasse ist, die Brücke zur Einfahrt in den Parkplatz zwar grob zwo Kisten nebeneinander Platz bietet, aber nur theoretisch, weil die nur per Millimeterarbeit und schon gar nicht rückwärts aneinander vorbei kämen.
Also, wer jetzt noch nicht ausgestiegen ist und alles gut verstanden hat, kann sich die Szenen die sich da abspielen, sicher gut vorstellen.
Am elegantesten waren mit absolutem Abstand drei Girls aus Spanien mit nem Vito, die das Ding mit einer als Einweiserin quasi auf der Stelle und mit unglaublichem Raumgefühl gewendet haben, am bananesten hingegen der kluge Deutschländer, der draussen auf der Strasse knappe 10 Minuten und bei nem formidablen Hupkonzert, das er gekonnt(?) ignorierte, den kompletten Verkehr aufgehalten hat, weil er einen Wagen rauslassen wollte, doch bis der rückwärts da rausgeeselt war, kam der nächste hinzu, der rauswollte, dann ein dritter...
Unglaublich kurzweiliges Schauspiel!
Die nervlich eher zwart besaiteten blieben derweil in einer langen Kolone draussen im Halteverbot auf der andern Strassenseite stehen und liessen den Warnblinker an oder eine Aufsicht im Wagen sitzen.
Jo, und was das Thema Lifehack angeht: die Italiener lassen diese depperten und bei uns aktuell viel kritisierten, angebundenen Milchpackerl-Verschlüsse einfach weg und zwingen den Milchtrinker gepflegt zur naheliegendsten Lösung: wie neulich vor 500Jahren die Nase hochklappen und abschneiden.
Es kann so einfach sein...