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Zitat von carolinchen
Fingers crossed!
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Leider nix genutzt.
Obwohl ich nur wenig Bilder gemacht hab, weil ich keine-Ahnung-wie-oft schon auf der Franz Senn-Hütte war, finde ich 6Buidln pro Beitrag in dem Fall etwas mager und mach vielleicht noch nen zweiten, da kann ich ja mal noch was zu meinen Erfahrungen mit unterschiedlichen Socken schreiben.
Aber jo, ersma Hochtourenwochenende im Stubaital.
Haken hier: die Hütte liegt auf gradmal 2147m, dementsprechend lange Hatscher sind die Zustiege zu allem, was Schnee und Eis trägt.
Ich war hardcore-gespannt, wie sich das erstens konditionell ausgehen würde (zumal einige Viecher dabei waren, die rein aus Spass und zu Trainingszwecken mal eben nen 15kg-Rucksack über 25km und 3000hm schleppen, oder das wenigstens gesagt haben) und zweitens natürlich, wie die Misere mit meinen Blasen enden würde ob der zu erwartenden Strecken und Belastungen.
Ich sags gleich vorweg: so mittel.
Ersma mussten wir da hinkommen, ins Stubaital, und wie üblich begann am Tag vor der Abreise das Zehn-kleine-Negerlein-Personalkarusell sich zu drehen an, so dass wir auch die Fahrgemeinschaften kurzfristig ändern mussten.
Iss natürlich so halbgeil, wennst schon unterwegs bist, dito, dass noch die letzten Mahnungen, nix zu vergessen und dementsprechende Ausrüstungslisten selbst dann noch herumgeschickt wurden, als ich schon fast in München am Treffpunkt war...
Zum Glück hab ich Erfahrung genug, zu wissen was ich brauch und komm mit dem was ich dementsprechend eingepackt hab, zurecht und letztlich ists wahrscheinlich auch Korinthenkackerei, obst nu zwo oder drei HMS-Karabiner mit multi-dingens-Sicherheitsverschluss mitnimmst oder einen davon als Schrauber oder mit ner anderen Form und fünf statt drei 'normalen' Schnappern oder die Reepschnüre bereits je nach Zweck passend abgelängt statt mit fixen Längenangaben.
Drei HMS-Karabiner (ne Birnenform für nen Halbmastwurf (daher die Bezeichnung) als Sicherungs- (aka Brems-)knoten hab ich nichtmal bei der Bergwacht für die Sommerrettung gebraucht, und da wird ja schon ziemlich viel gestrickt wie irre.
Ja, aber gut, irgendwann waren wir pünktlich am Parkplatz, witzigerweise stellte sich raus, dass noch der Bergwachtkollege, dem ich meinen letzten Bus verkauft hatte, auch auf der Hütte sein wird, weil der wiederum mit dem anderen BW-Kollegen, der da droben arbeitet diese Saison, ne Tour gehen wollte.
Und wie sich rausstellte, nicht nur mit dem, sondern noch zwo weiteren Brüdern/Kumpels/BW-Kollegen.
Also, in der Rhön durfts an dem Wochenende hoffentlich keinen Einsatz gegeben haben, denn die halbe Bergwacht von dort war auf der Franz Senn-Hütte...
Jo, viel passiert am Freitag nachm Aufstieg auch nimmer, da kein Kurs, gabs keine Knoten oder sonstwas zu üben, wir machten die Tourenplanung für Samstach, packten unsern Krempel zsamm und haderten, wann wir in der Früh starten wollten.
Ziel war die Ruderhofspitze mit 3474m. Also aufm Papier schonmal 1300hm Auf- und Abstieg, die erhältlichen Routen gingen zwar alle von irgendwelchen Parkplätzen im Tal aus, aber so arg viel konnte/durfte man von den Wegstreckenangaben um die 25km nimmer abziehen. 18-290km würdens auf jeden Fall werden.
Also hatschten wir um Sieben in der Früh los, erstmal endlos das Tal hinter.
Den ersten Teil kenne ich langsam wie meine Hosentasche, weil da einige Übungskletterfelsen sind, wo wir mit den Bergsteigen-Grundkursen immer hingehn, ausserdem passiert man den Höllenrachen-Klettersteig und ich war halbwegs erfreut, den diesmal links liegen lassen zu können statt an dieser Stelle den Fluss zu überqueren.
Tatsächlich geht man auf schmalen Planken über den ein oder anderen Seitenarm, aber ansonsten orografisch die ganze Zeit links vom Bach.
Und apropos, beim Abstieg kams mir echt so vor, als wären wir nen komplett anderen Weg aufgestiegen und ich schriebs meiner Erschöpfung nach 16km zu, dass ich mich nimmer so plastisch erinnern konnte, vorallem als wir ne Kaskade passierten, die uns beim Absteig komplett mit ihrem Gletscherwasser besprenkelte.
So sah das Rinnsal morgens aus:
Und so am Nachmittag:
Ich habs leider nicht realisiert, sonst hätte ich den gleichen Fotostandpunkt eingenommen, erst, als mein BW-Spezl fragte, obs mir auch so krass aufgefallen sei, wie viel der Wasserfall im Laufe des Tages angeschwollen war, fiels mir wie Schuppen aus den Haaren.
Wahnsinn, oder?
Irgendwann hatten wir den endlosen Anmarsch gepackt und kamen ans Eis.
Da in der Bildmitte, die Scharte, von dort gehts auf nem Grat den restlichen Kilometer aufn Gipfel, und auch wenn das relativ nah aussieht, sinds rund 3km auf Eis.
Glücklicherweise ohne Schneeauflage. Dadurch muss man sich nicht anseilen, was automatisch bedeutet, dass man sich nicht der Schrittgeschwindigkeit der anderen am Seil anpassen muss und nicht sein eigenes Tempo gehen kann. Das ist ne irre Erleichterung, der zweite Punkt ist, wo kein Schnee sondern festes Eis, sinkt man nicht bei jedem dritten Schritt ein, so dass man nie in nen gescheiten Gehrhythmus kommt.
Die zwo Punkte sinds nämlich eigentlich, was mir Hochtouren an sich verleidet.
Ausserdem wars nicht so abartig steil wie oft, so dass man ohne grosse Anstrengung gehen kann.
Was die anbelangt, war ich echt fit und erstaunt, was meine an sich vermutet eher halbherzige Vorbereitung diesmal gebracht hatte.
Ich war ja nur am Wochenende und da in eher touristisch motivierter Geschwindigkeit unterwegs auf niedrig zwostelligen Distanzen und bin einmal die Woche morgens in die Firma gewandert und am nächsten Tag abends wieder heim, aber mir gings dennoch grad im Vergleich zu den paar Wochen vorher neberm Grossglockner um Längen besser, grad auch, wo hier allein der Zustieg ja schon länger war das damals die gesamte Hochtour.
Alleine: die Schuhe bzw. meine Haxn!
An sich sind die Puschen todesbequem, super zum Laufen, aber im Zuge meiner Vorbereitungswanderungen hatte ich es gepackt, rechts die Ferse mit drei ineinander übergehenden Blasen zu ruinieren.
Vor der Abfahrt noch Compeed Extreme-Blasenpflaster besorgt, das Quantum normaler aufgefüllt und probehalber den Prophylaxe-Stick dazu mitgenommen, von dem der Hersteller meinte, bei 9 von 10 Probanten verhindere das alleine schon Blasen.
Ehrensache, dass ich der eine bin, oder?
Der Aufstieg zur Hütte war eigentlich ganz ok, für die Tour am Samstag klebte ich mir die linke Ferse auch komplett mit Pflastern zu und war gespannt, wie sich die Lage weiterentwickeln würde.
Weil bisher, wenn ich was zugepappt hab, war die nächste Blase am Rande des Pflasters ja nur ne Frage der Zeit...
Nu aber schlug sich das Laufwerk recht wacker, Blasen kein Thema übers ganze Wochenende, eher die Aussenbänder am Sprunggelenk und, Überraschung, die Achillessehnen.
Letztlich aber alles im grünen Bereich, spätestens am nächsten Morgen alles wieder gut, denk, das iss ne vernünftige Basis, auf der ich weiterarbeiten kann.
