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Alt 19.06.2024, 22:07   #116
dondready
Szenekenner
 
Registriert seit: 12.09.2022
Beiträge: 59
Hier nun auch mein Rennbericht mit etwas Verspätung.

Nach meinem IM-Debut vor zwei Jahren, möchte ich heuer erneut Klagenfurt in Angriff nehmen, nach dem Abstecher nach Frankfurt in 2023.

Die Anreise machen wir morgens völlig stressfrei mit dem Auto von Velden. Um kurz nach 5.00 bin ich in der Wechselzone und checke nochmal das Rad. Es regnet, was eigentlich nicht vorgesehen war. Ich montiere die Schuhe und Flaschen und begebe mich dann zum Start und allmählich hört es auf zu tröpfeln.

Nichts überbietet normalerweise an einem klaren Morgen das Schwimmen im Wörthersee im smaragdgrünen, klaren Wasser. Stattdessen hat der Wettergott heute kleine Wellen verordnet. Egal, da muss jeder durch und es geht los. Mein Plan ist es, ruhig und entspannt anzugehen und rechts vom Feld zu bleiben, wo weniger los ist und gelegentlich nach innen zu ziehen, falls sich ein paar passende Beine finden. Ganz gut gelingt das erst im Kanal. Die Stimmung da ist einfach geil und ich winke meiner Frau und Tochter zu, die mich vom Rand anfeuern. Mit einer 1h05 komme ich aus dem Wasser, für mich echt stark, auch weil ich zuletzt viel Ärger mit meinem Finger hatte und wegen einer Nagelbettentzündung wochenlang nicht schwimmen konnte.

Die T1 wird garniert durch eine kleine Laufstrecke vom Kanal rüber zum Parkplatz. Dort geht es dann schnell aufs Bike. In der ersten Runde sind die Bedingungen gut. Die Straßen trocknen allmählich, es gibt wenig Wind und ich fahre alleine meinen Stiefel runter. Die beiden Anstiege Faak, Ruperti, aber auch bei Velden sind gut besetzt mit Schaulustigen und Supportern, die Stimmung machen und den Fahrern einheizen. Knapp unter 2h30 zeigt der Wecker, als ich beim Uni-Parkplatz um die 180 Grad Kurve auf die zweite Runde einbiege, es macht richtig Laune. Mittlerweile hat sich ein kleines Feld gebildet, so ca. sechs bis sieben Fahrer und ich versuche vorne davonzufahren, werde aber immer wieder eingeholt. Bei uns ist häufig das KR-Motorrad präsent, die Abstände passen. Leider meldet sich Petrus dann wieder bei Velden mit einem Wolkenbruch. Die Hügel runter und die Kurven daher nun etwas vorsichtiger. Ich habe im Ziel von einigen Abflügen gehört, das meiste aber zum Glück wohl glimpflich. Die neuen Conti 5000 STR tubeless machen ihren Job jedenfalls gut und ich fühle mich während den knapp 90 Minuten in der Siffe einigermaßen sicher. Allerdings ist es auch kühl und ich friere vor allem an den Unterarmen, an so was wie Ärmlinge hatte ich nicht gedacht. Am Anstieg Faaker See verliere ich – den Fokus voll auf meine Wattwerte – den Anschluss an die Gruppe und kann diesen erst wieder in Velden herstellen, wofür ich allerdings auch zeitweise recht engagiert treten musste. Das zweite Mal geht es den Ruperti hoch und hier spüre ich erstmalig richtig die Ermüdung in den Beinen. Der Anstieg zieht sich 10 Minuten lang, dann oben angekommen, ist man mental eigentlich schon in der T2. Dort steht dann ein Bikesplit von 5h00, Punktlandung.

Auf der Marathonstrecke spüre ich gleich zu Beginn, dass es kein Selbstläufer wird, sofern man bei einem IM davon überhaupt sprechen kann. Die Haxen sind schon schwer und entsprechend habe ich keinerlei Mühe, Arnes Vorgabe („du musst dich am Anfang etwas bremsen“) einzuhalten. Das Wetter ist zum Glück nun angenehmer, bewölkt und weitgehend trocken. Allerdings drückt die Verdauung und die Fummelei mit dem hautengen Castelli PR2 im Dixie kostet mich gefühlte Stunden. Danach läuft es sich besser und ich pendele mich so bei der Vorgabe von 4:50/km ein. Ab km25 werden die Gräten dann aber wirklich bleiern, es setzt auch kurz etwas Seitenstechen ein, was ich sonst nie habe. Zum Glück kriege ich das durch langes Strecken der Arme Richtung Himmel und eine Anpassung der Pace in den Griff. Den Kampf mit dem Endgegner ab km30 erspare ich Euch lieber… ab der Wende am Alten Platz und angefeuert durch die dortige Live-Band ist es jedenfalls dann im Kopf zum Glück nur noch eine (lange) Zielgerade. Die kurze Schleife durch das Stadion kurz vor Schluss ist stark irritierend, weil ich befürchte falsch abgebogen zu sein, aber das scheint der Veranstalter wohl echt so geplant zu haben, dass man zweimal bei seinen Lieben auf der Tribüne vorbeiläuft. Dann endlich das Ziel mit einer PB von 9h48 und einfach nur dankbar, dass es geschafft ist.

Als dann am Montag bei der Slotvergabe im Rolldown wirklich mein Name aufgerufen wird, wackeln nicht nur meine Beine sondern auch die Stimme.

Ich danke Arne für seine Unterstützung als Coach und allen anderen Mitstreitern und Supportern in der Nähe und Ferne. Aloha!
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