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Alt 02.06.2024, 23:20   #13881
walter
Szenekenner
 
Benutzerbild von walter
 
Registriert seit: 10.12.2006
Beiträge: 223
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Die gravierendste Lücke ist das Fehlen von nicht-fossilen Großspeichern die über Tage bis Monate funktionieren (Analogie zu Gasspeicher oder Brennstab-Reserven), je mehr wetterabhängige Stromproduktion, desto mehr braucht man davon. Diese Lücke kann das ganze Konzept zum einstürzen bringen, und leider gibt es dafür noch keine absehbare technische Idee.

....
Ehrlich gesagt fühl ich mich durch Deine Ausführungen eher bestätigt. Es muß nichts mehr erfunden werden.

Diese Lücke existiert aktuell noch und ich bin gespannt in welchem Tempo wir es hinbekommen die zu füllen. Solange werden wir noch mit den Gaskraftwerken leben müssen, oder so wie im letzten Sommer geschehen Strom aus dem Ausland zu importieren weil Ökostrom aus Norwegen nunmal günstiger ist als Strom aus deutschen Gaskraftwerken. Es stürzt deshalb nichts zusammen.

Wenn der Strom erneuerbar und dadurch billig ist, fallen die Ineffizienze bei der Wasserstoffelektrolyse auch nicht so ins Gewicht.

Bezüglich Kosten muß ich ehrlich sagen, dass ich bisher immer meinem Bauchgefühl gefolgt bin, zum Einen dass Kosten eigentlich nicht so besonders wichtig sind im Vergleich zum notwendigen Ziel der Klimaneutralität, mir schien es aber auch immer logisch, dass Sonne und Wind im ganzen einfach billiger sind als ständig dieses Öl zu importieren.
Ich hab jetzt aber doch mal geschaut:
(Quelle1, Quelle2) In Deutschland wurden nur im letzten Jahr für 73,49 Milliarden Euro fossile Brennstoffe importiert (42,58 Öl, 24,84 Gas, 6,07 Kohle). Ich muß jetzt nicht wiederholen aus welch zweifelhaften Quellen die kommen auch ohne Rußland. Mit diesen Geldern werden Fracking in Nordamerika oder Bestechungsgelder für die FIFA finanziert, bei etwas Nachdenken fällt einem da bestimmt noch viel schlimmeres ein.
(Quelle) Der gesamte Netzausbau wird uns 55 Milliarden Euro kosten.
Klar, vom reinen Netzausbau, wird noch kein Windrad gebaut und keine PV Anlage, aber die sind ja privatwirtschlaftlich und produzieren nachgewiesenermaßen deutlich günstiger Strom als es je über Gas möglich sein wird.
So wie ich es sehe ist es einfach schlau, diese 73,49 Milliarden jährlich in Deutschland zu investieren als damit Terror und Umweltverschmutzung zu finanzieren. Ok, es kommt viel aus China, die auch nicht so toll sind, aber wesentliche Teile der Wertschöpfung bleiben eben auch bei uns.

Bezüglich der Gesamtmachbarkeit fand ich den Vortrag von Professor Goebel (Hochschule Hamm-Lippstadt) von Dez 2022 spannend. Er rechnet (so ca ab Min 46) beispielhaft vor, dass für die Deckung des Gesamtenergiebedarfs von Deutschland z.B. eine Verdreifachung der Windenergie sowie eine Verachtzehnfachung der Solarenergie hinreichend wäre. Beispielhaft deshalb weil man an der Verteilung von Windkraft zu PV natürlich drehen kann. Das mit dem Wind hört sich machbar an, das mit der PV erstmal herausfordernd. Man würde dafür 5% der landwirtschaftlich genutzten Fläche benötigen. Er sagt aber gleichzeitig, das heute schon 20% der landwirtschaftlichen Fläche für Biomasse verwendet werden, man bräuchte davon also nur ein viertel.

Ich bin tatsächlich kein Experte, mir scheint es tatsächlich aber einfach logisch zu sein, dass das gut ist. Klar, es gibt viel Arbeit, aber es wird hoffentlich großartig. In jedem Fall ist es richtig, dass wir uns auf diesen Weg begeben.

Geändert von walter (03.06.2024 um 00:05 Uhr).
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