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Zitat von qbz
Faktisch kann niemand leugnen, dass der Wirtschaftskrieg der deutschen Wirtschaft geschadet hat, d.h. eben auf Deutsch "selbstschädigend", weil er selbst beschlossen worden ist, ohne das gesetzte Ziel in Russland zu erreichen. 2/3 der Länder der Welt schliessen sich diesen Sanktionen bekanntlich nicht an, d.h. der Wirtschaftskrieg ist nicht, wie vieles andere auch, alternativlos.
Und ebenso faktisch unbestreitbar ist, dass das erhebliche militärische Engagement Deutschlands in der Ukraine (10 000 Soldaten jährlich ausgebildet, die höchsten Waffenlieferungen nach den USA weltweit für den Krieg) auch die Kriegsrisiken für Deutschland erhöht hat. Über diese simplen Tatsachen hilft kein noch so verschleierndes Wording hinweg. Wenn deutsche Generäle in Meetings darüber reden, wie die Kertsch Brücke zerstört werden könnte, sollte das z.B. Anlass zur berechtigten Sorge vor wachsenden Kriegsgefahren sein und sie müssten IMHO entlassen werden. Nicht die Aussprache des Faktischen, die Realitäten selbst sind unerträglich.
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Man könnte auch anders argumentieren. Wir nehmen Einbußen unseres Wohlstands sehenden Auges in Kauf, da wir uns moralisch dazu verpflichtet fühlen entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Dass das alles absolut inkonsequent ist, steht außer Frage. Aber irgendwie irgendwo muss man ja nun eine Linie ziehen.
Wir machen ja auch solche Dinge wie Mindestlohn, obwohl dadurch die Gewinne der Firmen sinken, weil wir es für angemessen halten.