Zitat:
Zitat von tridinski
Regeln in der Schule sind natürlich total wichtig, wonach soll man den sonst benoten ... den Kindern selbständiges Denken beizubringen wäre ja nun wirklich zu viel verlangt
/IronieOff
Gerade in der Schule finde ich es noch wichtiger, allen Kindern Chancengleichheit fürs Leben zu eröffnen, als unbedingt ausgerechnet die Rechtschreibung zu befolgen, die das Gesellschaftsbild von AnnoTobak transportiert.
Auch wenn in bayrischen Schulen "Luft- und Raumfahrtingenieure sowie Luft- und Raumfahrtingenieurinnen" aktuell genutzt werden dürfte wird es in vielen Fällen wohl beim generischen Maskulinum bleiben. Das passt ja auch sehr gut zum bayrischen Familienbild, siehe zB Betreuungsgeld a.k.a. Herdprämie.
Andernorts ist man da schon etwas weiter, zB FU Berlin: Wenn Berufe in einer geschlechtergerechten Sprache dargestellt werden, also sowohl die männliche als auch die weibliche Form genannt wird, schätzen Kinder typisch männliche Berufe als erreichbarer ein und trauen sich selbst eher zu, diese zu ergreifen.
Als meine Tochter in der Oberstufe ihre Facharbeit angefertigt hat war ihr "Ingenieurinnen und Ingenieure" jedenfalls zu sperrig, die andere Reihenfolge völlig indiskutabel. Ich habe sie ermutigt doch das generische Femeninum zu verwenden, was bei der jungen Lehrerin gut ankam und in der Klasse wohl auch diskutiert wurde.
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Alles richtig. Chancengleichheit und Randgruppen. Vllt wäre es gut, das Gendern vierzuteilen nach den Bereichen Vorschule, Schule, Hochschule und Erwachsenenalter zu differenzieren. Kinder beginnen mit Lallmonologen, später werden im Kindergarten Schwungübungen durchgeführt bevor das Schreiben erlernt wird. In der Schule kommen Fremdsprachen dazu, die auf der Hochschule sicher gebraucht werden müssen. Auslandsaufenthalte sind sehr beliebt unter Schulabgänger:innen. Im Erwachsenenalter spätestens dann soll vielleicht schon der smarte Gebrauch der Sprache, nachdem im Rahmen einer Hochschulausbildung die Persönlichkeitsentwicklung abgeschlossen ist mit Hochschulabschluss, sitzen? Wenn mir eine englische Mathematikprofessorin gegenübersitzt aus Cambridge zum Beispiel, Mutter zweier erwachsener Kinder, freut sie sich über Shakespeare im Original, ja klar, Romea und Julia, genauso wuerde sie sich daran Stören würde ich Goethe im Original Gendern: angefangen mit Prometheus
Bedecke deinen Himmel ZeusIn,
Mit Wolkendunst,
Und über, dem KnaebInnen und gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshoehn' ...
Jambus, Trochaeus, Daktylus und Anapest, fertig ist das Schutzenfest.
Um diesen Glut du mich beneidet.
Musst mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte, die du nicht gebaut, und meine Herd.
Ich kenne nichts Aermeres,
Unter das Sonn', als euch, Goetterinnen, Götter und das Gottum,
Ihr nähert....-
Ich glaube, sie würde das eher nicht so Romantisch finden. Na egal. Vllt witzig, das ja.
