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Alt 27.02.2024, 18:02   #1955
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.560
Zitat:
Zitat von Läuftnix Beitrag anzeigen
Die 80er als pures Zeitalter der Abrüstung darzustellen, ist aber eine Verzerrung der Geschichte. Die UdSSR beendete die Phase der Entspannung 1979 mit dem Angriffskrieg in Afghanistan die Entspannungspolitik. Darauf folgten Natodoppelbeschluss und massive Aufrüstung in Westeuropa. Die beginnenden 80er waren geprägten von gescheiterter Abrüstung und Anstieg des Drucks auf die Sowjetunion. Noch bis 1987 wurden zusätzliche Trägersysteme in Europa stationiert. Erst mit der absehbaren Niederlage in Afghanistan und der massiven militärischen Unterlegenheit war die UdSSR zu Verhandlungen bereit.

Die Frage die sich stellt: was ist Ursache, was Wirkung? Führten wirklich die Friedensinitiativen zu Abrüstung und Sicherheitsverträgen, oder waren sie nicht nur ein Ausfluss der gesteigerten militärischen Macht, welche das Mächtegleichgewischt gegen die UdSSR verschoben hat? Es gib viele Hinweise, die auf letztere Deutungsweise hinweisen.
Ich habe die 80ziger als Jahrzehnt der Entspannungspolitik dargestellt. Das bedeutete Abkommen für Deutschland über wirtschaftliche, kulturelle, sportliche Kontakte, Austausch und Reiseerleichterungen mit den Osblockländer, Versöhnung mit Polen, spez. Verträge mit der DDR (Besuche), mit der UDSSR.
„Wer Handel treibt, schießt nicht aufeinander“
Zitat:
Unter seiner Kanzlerschaft (Brandt) begann die Zusammenarbeit in großem Stil: 1970 wurde die Lieferung von jährlich drei Milliarden Kubikmetern Erdgas aus der UDSSR über einen Zeitraum von 20 Jahren an die Essener Ruhrgas AG vereinbart. Zugleich erhielten die Stahlkonzerne Mannesmann und Thyssen aus Moskau den Auftrag, dafür eine 2000 Kilometer lange Pipeline zu bauen. 1973 war es so weit: Das erste russische Gas wurde in das westdeutsche Netz eingespeist. Mit der DDR gab es ähnliche Abkommen, nur dass sie nicht mit Devisen, sondern mit Investitionen und Arbeitskraft bezahlte.
Gespräche über punktuelle Rüstungsbegrenzungen begannen schon Anfang der 70 Jahre, auch als Teil der Entspannungspolitik. Als Vorläufer des INF-Vertrages (1987) schlossen die USA und Russland schon in den 70zigern (vor dem Afghanistan Krieg) die SALT Verträge und den ABM-Vertrag zur Begrenzung der nuklearen Rüstung.
Zitat:
Der INF-Vertrag (engl. Intermediate Range Nuclear Forces Treaty oder Mittelstrecken-Nuklearstreitkräfte-Vertrag[1] oder Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme bezeichnet ein Bündel bilateraler Verträge und Vereinbarungen zwischen den USA und der UdSSR/Russland über die Vernichtung aller boden-/landgestützten Flugkörper mit mittlerer und kürzerer Reichweite (zwischen 500 und 5500 Kilometer). (1987)
INF-Vertrag#Vorgeschichte_in_den_1970er_und_1980er_Jah ren
Und der Salt II Vertrag kam dann 1989 nach Ende des Afghanistankrieges.

Die UDSSR war an Rüstungsbegrenzungen immer interessiert, die USA haben ihr den Rüstungswettlauf aufgezwungen. Die deutsche Entspannungspolitik musste auch in Washington nicht konfliktfrei und gegen Widerstände durchgesetzt werden. Davon ist leider die heutige deutsche Aussenpolitk meilenweit entfernt.

Geändert von qbz (27.02.2024 um 19:47 Uhr).
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