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Zitat von qbz
Wenn ein Theaterstück (Die Flehenden, Aischylos) in Wien, das von Asylanten aufgeführt wird, von den Identitären mit Sellner gestürmt und die Aufführung verhindert wird, passiert es wegen der Asylbewerber.
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Und wenn eine Vorlesung von Lucke oder ein Vortrag von Sarrazin verhindert wird, ist es ebenso verwerflich. Es sind eben leider heute übliche Methoden von allen Seiten, keine spezielle rechte Eigenart. Es können in allen Fällen akzeptable Motivationen dahinter stecken, aber durch die Art der Aktion werden die handelnden Personen entwertet, nicht unbedingt die Idee dahinter.
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Zitat von qbz
Der Ethnopluralismus ist eine rassistische, völkische Ideologie, die von der Wirklichkeit überholt ist und nie die Wirklichkeit abgebildet hat.
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Man kann es rassistisch nennen. Die Geschichte weltweit zeigt allerdings auch, daß multikulturelle Gesellschaften sehr oft dauerhaft Konfliktträchtig bleiben, besonders wenn es sich um die Mischung von sehr unterschiedlichen Kulturen geht. Die Schweiz ist da ein Sonderfall; schon Siebenbürgen mit auch 3 Nationen zeigt ein wesentlich anderes Bild, und man kann nach Zypern oder Libanon oder die Teilung Indiens in Hindus und Moslems (Indien, Pakistan, Bangladesh) schauen, um die Risiken von problematischen Kombinationen zu erkennen. Es gibt selten die "Wirklichkeit", daß stark unterschiedliche Kulturen sich dauerhaft vertragen, ohne daß entweder die eine an die andere, oder alle zusammen an eine gemeinsame Kultur sich assimilieren (z.B. USA).
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Zitat von qbz
Ich finde es mehr als naiv, zu glauben, es würde keine Gewalt von den Anhängern ausgehen oder von einer solchen Programmatik, die genau ein Klima der Gewalt fördert. Menschen, die etwas südländisch aussehen, können Dir leider nur zu gut beschreiben, wie die Anhänger eines Sellners sie beschimpfen und auffordern, abzuhauen.
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Von Anhängern jeder Ideologie kann Gewalt ausgehen, oft auch gegen den Willen der Initiatoren. Ich glaube nicht daran, daß fester Glaube an ein Ziel immer ausschließlich gewaltfrei sich den Weg bahnt. Nur kann ich zwischen falschen Methoden und den ursprünglichen Ideen trennen. Ich konnte in meiner Kindheit in meiner Heimat erleben, wie ich wegen meiner Muttersprache beschimpft wurde, ebenso wie ich wegen Zweifel daran, daß ohne daß alle E-Autos fahren, die Menschheit in 10 Jahren untergeht, als Nazi beschimpft wurde, ich kenne das - und genau deshalb kann ich verstehen, was hinter der Idee des Ethnopluralismus steht. Wäre schön, wenn es immer anders funktionieren würde, aber daran fehlt mir der Glaube.