Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Fairerweise muss man natürlich auch dazusagen, dass Planung beim Direktvertrieb einfacher ist - einfach weil man nicht an Zwischenhändler liefert, die sich die Büchsen aufs Lager legen und im nächsten halben Jahr abverkaufen. Als Direktvermarkter hab ich sozusagen real-time Daten zur Nachfrage vom Endkunden und kann entsprechend in China nachordern oder stornieren.
|
Jain.
Die Hersteller fordern sehr früh bei den Händlern die Vororder ein, haben in dem Fall ne Zahl für die gesicherte Abnahme, mit der sie rechnen können.
Der zweite Teil, mal eben was nachzuordern, funktioniert so nicht. Die Vorlaufzeiten betragen eher Jahre denn Tage und sicherlich kann man den Chinesen was für nen Produktionsausfall, für den man kurzfristig keine Abnehmer sieht, überweisen, aber es sieht keinesfalls so aus, dass die dasitzen, Däumchen drehn und drauf warten, irgendwas für irgendwen zu produzieren. Die Produktion ist auf Jahre hinaus ausgebucht und eng getaktet. Auf die Schnelle was nachzuproduzieren ist nicht.
Erinnert sich noch jemand an das Erdbeben in Kobe? 96, 97 oder so?
Geht in dem Fall zwar um Japan, aber da waren auch einige Produzenten in der Zweiradbranche betroffen, von China redete back then noch niemand.
In keiner einzigen Sparte war irgendein Produzent in der Lage, irgendwelche Produktionsausfälle anderer zu übernehmen oder zu kompensieren.
Beispiel Reifen, nichtmal Michelin in Frankreich, Dunlop oder Conti in Deutschland, die gar nix mit Japan zu tun hatten, konnten ihre Kapazitäten aufstocken.
Was aus Japan nicht kam, fehlte aufm Markt, drastische Engpässe waren die Folge.
Ist strenggenommen, zurück zu Canyon, ja auch bereits jahrelang ausreichend dokumentiert durch schon oben erwähnte, konstante Lieferengpässe. Die gäb es nicht, wenn ne kurzfristige Beschaffung aufgrund hoher Nachfrage möglich wäre.
Entweder du lässt in blindem Vertrauen Überhang produzieren und hängst dir das Zeug dann an die Wand, wenns keiner kauft, oder du hältst deine Kunden halt hin und lässt die warten.