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Zitat von qbz
Dass das 1,5 Grad Ziel (bis 2100 keine höhere Erwärmung als 1,5 Grad) politisch gescheitert ist, weil die Temperatursteigerung jetzt schon bei 1,1 Grad angelangt ist, sollte IMHO und in denen von Latif keinen Einfluss auf die zur Begrenzung der Erwärmung notwendigen Anstrengungen haben, CO2-Emissionen zu vermeiden.
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Möglicheweise nicht auf das ob, aber sehr wohl auf das wie, wann, wieviel und um welchen Preis. Es ist doch nicht sinnvoll, daß die Aktionen, die man anvisiert, unabhängig vom erreichbaren Ziel sind, und unabhängig davon, daß das bisher propagierte Ziel plötzlich als nie erreichbar deklariert wird (auch wenn ich das Ziel nie für realistisch hielt, s. frühere Diskussionen mit Arne zu "SMART" Zielen). Und ich finde es entlarvend, wenn er zugibt, daß die 1,5 °C nie ein realistisches Ziel waren - aber alle Argumentation bisher darauf hinauslief, daß wir das erreichen müssen. Das ist miserables, demotivierendes Projektmanagement, und erweckt den Eindruck, daß es plörtzlich egal ist, ob es einen Einfluß auf das Klima hat, Hauptsache CO2 wird reduziert, als Selbstzweck, koste was es wolle. Wie Wagner gesagt haben soll: Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun".
Übrigens beantwortet Herr Latif keine Frage klar und deutlich mit ja oder nein, aber man kann es meist rauslesen: Z.B. auf die Frage, ob Klimaschutz ohne Russland und China möglich ist, lese ich da ein klares nein raus - was die Erfolgswahrscheinlichkeit seiner utopischen "alle machen mit" extrem minimiert. Sein langer Text klingt aber nach "wir machen weiter, egal ob es wirklich das Klima beeinflußt, es muß einfach klappen, die anderen müssen einfach mitmachen" - so reden die Dakota auf ihrem toten Pferd auch.