gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Trainiere für Deinen Traum.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Klimawandel: Und alle schauen zu dabei
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 25.10.2023, 15:16   #12122
Siebenschwein
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.06.2019
Ort: Zürič
Beiträge: 3.014
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
...
Beispiel Plastikrecycling. Wenn man ehrlich ist ist das einfach Schwachsinn.

Es macht keinen Sinn aus Plastik wieder Rohöl zu produzieren, wenn ich dafür große Mengen Energie aufbringen muss und das muss man.
Insbesondere solange ich ja noch Öl und Gas nutze um Strom oder Wärme zu erzeugen, ist es energetisch sinnvoller das Plastik zu verbrennen und daraus Strom und Wärme zu erzeugen und für neues Plastik Rohöl zu benutzen. Das spart einen energetisch aufwendigen Arbeitsschritt.

....
Du kannst das so pauschal leider nicht sagen bzw. Deine Sicht ist etwas arg simplifiziert.
Natürlich kann man der Meinung sein, solange eine einzige Tonne Braunkohle ins Zementwerk geht, gibt es keinen Grund Kunststoff zu recyceln. Aber das Zementwerk wird hoffentlich auch nicht auf ewig fossil betrieben.

Ansonsten musst Du bei Kunststoffen prinzipiell zwischen Thermo- und Duroplasten unterscheiden. Thermoplastwerkstoffe lassen sich zumindest in der Theorie durch Aufschmelzen wiederverwerten. Das Recycling ist also prinzipiell einfacher und braucht weniger Energie als die Herstellung.

Bei Duroplasten (oder engl Thermosets) sieht es anders aus - aber da ist die Industrie sehr aktiv, dort wieder Wertstoffe draus zu machen. Im günstigsten Fall wird depolymerisiert und man bekommt die Monomere in so hoher Qualität, dass man sie für frisches Material einsetzen kann. Im ungünstigsten Fall wird pyrolysiert oder vergast und es entsteht ein rohölartiges Produkt oder Synthesegas. Beides lässt sich wieder in den Stoffkreislauf einbringen.
Das macht natürlich nur Sinn, wenn ich alle diese Prozesse mit erneuerbarer Energie betreibe. Ist dies der Fall, kann ich die CO2-Emissionen nahe an null bringen und ein sehr hohe Kohlenstoffeffizienz erreichen.

Schlussendlich kann man die verschiedenen Prozessvarianten nur seriös in einer Life Cycle Analysis bewerten, und damit befassen sich auch Horden von Wissenschaftlern. Das jetzt alles pauschal als Quatsch zu bezeichnen, tut sowohl den Kollegen, die die Recyclingprozesse entwickeln bzw betreiben als auch den Leuten, die die LCA machen, ziemlich Unrecht.

Und auch wenn heute noch nicht alle Kunststoffe perfekt recycelt werden können, geht es ja auch um die Verringerung der Abfallmengen.
Reduce- Reuse-Recyle in dieser Reihenfolge macht Sinn. Zu behaupten, Du könntest alle Kunststoffe aus Deinem Leben verbannen, ist eine glatte Lüge. Also muss eine Lösung her für alles, was sich nicht vermeiden oder wiederverwenden lässt.
__________________
Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Siebenschwein ist offline   Mit Zitat antworten