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Zitat von qbz
Du möchtest, nachdem was ich gelesen habe, politisch so eingreifen, dass über den Preis geregelt wird. Darunter würde ich beim Klimaschutz z.B. verstehen, CO2-Bepreisung, entweder über Zertifikate beim Hersteller oder über Steuern beim Konsumenten oder ....
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Ich bezog mich da auf Siebenschweins Recycling Kreisläufe. Das kann man durchaus auch regional anschieben. Hier ist in den meisten Fällen sogar eine positive Rendite drin.
Beim CO2 ist das aus den von Dir beschriebenen Gründen schwieriger.
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Ungelöst sind: Gerechtigkeitsfrage: Die Betroffenen protestieren und wählen in den Demokratien diese Lösung ab, weil sie verzichten müssen und der Lebensstandard sinkt. ... Es wirkt auf mich absurd, wenn im gleichen Ministerium steigende CO2-Steuern auf Energie festgelegt und gleichzeitig Subventionen für Energie (Strom) gefordert werden.
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Natürlich ist das absurd. Das Problem, dass Du über die CO2 Bepreisung dargelegt hast, gilt hier leider auch. Unilaterale Wege machen einfach wenig Sinn. Und wenn ich dann noch den Preishebel entferne, habe ich ausschließlich Downside. Das hält keine Volkswirtschaft aus. Man kann eine Subventionierung auf Zeit machen. Das wäre aber nur sinnvoll, wenn geringere Preise in Aussicht wären. Das sind sie aber nicht.
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Vielleicht spart sogar aktuell die Rezession am meisten CO2 für Deutschland ein. Die war aber nicht geplant und erwünscht.
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Ja, eben nicht. Das ist doch das Desaster. Das ist das Öl Paradoxon. Wir hatten das hier schon diskutiert. Wenn wir das Öl/Gas nicht nehmen, nimmt es jemand anders. Es kommt lediglich zu einer kaum wahrnehmbaren Verschiebung auf der Preiskurve. Anders ist es bei russischen Öl (Ural). Hier ist die Preisverschiebung größer, weil im ad hoc zu viele Abnehmer auf einmal abgesprungen sind. Das Gap hat sich aber auch hier deutlich verkleinert.
Die einzige wirksame Form ist die Einsparung eigener Rohstoffe. Wenn die Kohle (was anderes haben wir nicht) im Boden bleibt, wird sie nicht woanders verbrannt. Das Öl und das Gas laufen aber weiter. Das einzige, dass sich verändert ist die Abnehmerstruktur. Wir könnten das nur umgehen, indem wir das Zeug kaufen und wieder "vergraben". Dieser unilaterale Quatsch ist einfach nicht zielführend. Kosten bei uns, globale Effekt Null.
Es gab bis dato ein einziges Event, wo die Emissionen mal leicht zurückgekommen ist. Das sieht man kaum in der Kurve. Dafür stand die ganze Weltwirtschaft still und wir haben über ein Jahr benötigt, um wieder in die Gänge zu kommen.
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Auch zur Erderwärmung erhebt die Menschheit alle notwendigen Daten zur Klimakrise. Es bräuchte weltweite verpflichtende Vereinbarungen, dass nur die Menge an fossiler Energie auf den Markt kommt, welche das Klima gerade noch verträgt. Was auf den Markt kommt, wird verbrannt, egal wo. Deshalb müsste die Menschheit primär das Angebot allmählich minimieren und nicht erst die Nachfrage über den Preis, wo die Hauptverbraucher der Welt doch jeden Preis bezahlen können. Du weisst es besser als ich: 2022 haben die fossilen Unternehmen Rekordgewinne erzielt.
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Das bekommen wir aber nur hin, wenn nicht an allen Stellen in dieser Welt gezündelt wird. Und mittels Sanktionen große Volkswirtschaften erst auf die Idee gebracht werden, dass es besser wäre autark zu bleiben. Da scheißt sich die grüne Politik selbst ins Knie
Am Ende benötigen für jeden erfolgreichen Weg globale Vereinbarungen. Das trifft auf die Lösung über die Preis oder Vorgaben in der Technologie. Es wäre ja schön, wenn es sinnvoll wäre, über diese Entscheidung streiten zu können.
Momentan erkennen wir einfach nicht, dass unilaterale Lösungen so gut wie nichts bringen. Ok, vielleicht ein Konjunkturprogramm für die Emerging Markets und die USA auf unsere Kosten.